Fastnachtsfeuer
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Festausübung
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Beschreibung
Am ersten Fastensonntag werden in den meisten Ortschaften des Sundgaus Fastnachtsfeuer abgebrannt. Das Holz dazu wird von den Conscrits, welche sich bei der nächsten Musterung gestellen müssen, mancherorts auch von der Schuljugend eingesammelt, wobei in der Regel vor den Häusern folgendes Lied gesungen wird:
"Straüh, Straüh, alte Fräu,
Stängel oder Bängel!
Stihr, stihr, Jungfer, stihr,
Sunscht derfsch nit zuem Fastnachtsfihr!"
Das eingesammelte Holz wird dann auf einer Anhöhe aufgeschichtet und am Abend bei Einbruch der Dunkelheit angezündet. Alt und jung zieht hinaus zum Fastnachtsfeuer, zu dem vielfach auch die Conscrits mit Musik und Fahne erscheinen und einen Reihentanz rings um das Feuer aufführen.
Eine der Hauptbelustigungen beim Fastnachtsfeuer bildet das Scheibenschlagen. Eine runde, in der Mitte durchbohrte Holzscheibe wird auf einen langen Stock gesteckt, im Feuer angebrannt und dann auf einem schräg in die Höhe gerichteten Brett, der sogenannten Scheibenbank, abgeschlagen. Noch mancherlei andere Gebräuche sind mit dem Fastnachtsfeuer verbunden, so werden aus dem Niederbrennen desselben, dem Zuge des Feuers nach dieser oder jener Richtung, allerlei Schlüsse gezogen, sei es auf ferne Lebensschicksale, sei es auf Witterungsverhältnisse und Fruchtbarkeit des Jahres.
Nach dem Abbrennen des Fastnachtsfeuers wird unter Sang und Klang der Heimweg angetreten, wo zu Hause der Fastnachtsschmaus bereit steht, bei dem obligate "Fastnachtsküchle" nicht fehlen dürfen.
Referenzen
Elsaß-Land - Lothringer Heimat, März 1925, S. 94. und Lefftz, Joseph: Fastnacht im alten Elsaß. In: Elsaß-Land - Lothringer Heimat, März 1927, S.71-77.