Fastnachtsumzug

Die Colmarer Schützengesellschaft veranstaltete gegen Ende des 16. Jahrhunderts an der Bauernfastnacht wie schon acht Tage vorher und oft mehrere Sonntage hinterher einen Fastnachtaufzug. Man zog mit klingendem Spiel durch die Straßen der Stadt hinaus auf das heutige Marsfeld, wo das Schützenhaus stand. Dort konnte das Publikum Zinngerät ausspielen, während die Schützen ein Fastnacht-Wettschießen veranstalteten und um drei bis sechs Zentner Lebkuchen schossen, um sich nach diesem "Zinn- und Kuchenspil" jedesmal bei fröhlichem Schmaus zu ergötzen.
An der Bauernfastnacht 1610 ist dann dieser Brauch von der Stadt abgeschaft worden, weil man des Guten zu viel tat. Auch in anderen Städten schritt man um diese Zeit gegen das ausgelassene Fastnachtstreiben ein.