Fischerstechen

Alle 4 Jahre oder zu besonderen Anlässen findet an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen im Juli das traditionelle Ulmer Fischerstechen statt. Veranstalter ist die Stadt Ulm, durchgeführt wird es vom Ulmer Schifferverein, dem die Nachfahren der angestammten Ulmer Schiffer- und Fischerfamilien angehören.
Die Veranstaltungen beginnen jeweils vormittags mit farbenprächtigen Umzügen durch die Straßen und Gassen der Altstadt. Auf verschiedenen Plätzen werden dabei Tänze aufgeführt: Das Menuett der Fischermädchen und Weissfischer und der überlieferte Tanz des Ulmer Fischerstechens, mit Bauer und Bäuerin und zwei Schalksnarren.
Das Fischerstechen am Nachmittag ist ein Turnier von 18 historischen Paarungen auf der Donau, das den Ritterspielen ähnlich ist. Die Akteure stehen mit ihren gepolsterten Speeren am Heck von 10 Meter langen Zillen, die von beiden Ufern starten und von je drei Zillefahrern knapp aneinander vorbei gesteuert werden. Die Turnierregeln sind kompliziert und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Vereinfacht sei gesagt, dass der, der im Turnier weiterkommen will, "trocken" bleiben muss, was jedoch nicht grundsätzlich wörtlich genommen werden kann. Der Sieger des ersten Tages tritt gegen den Gewinner des zweiten Turniertages um den Gesamtsieg an.