Gärtnerfest

Robertsau/Strasbourg

Bas-Rhin

Grand Est

France - France

Dieses Jahr

18.08.2024 (3.Sonntag im August)

Nächstes Jahr

17.08.2025 (3.Sonntag im August)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Robertsau/Strasbourg

Kreis

Bas-Rhin

Region

Grand Est

Staat

France - France

Beschreibung


Am dritten Augustsonntag wird in der Robertsau das Fest des Gärtnerschutzheiligen Fiakrius gefeiert, was viele Fremde anlockt. Die Feierlichkeiten beginnen mit dem Festzug. Der Gärtnerverein lädt dazu eine Musikkapelle, den katholischen Männer- und Jünglingsverein ein. Der Musikverein versammelt sich vor der Pfarrkirche und marschiert um acht Uhr unter frohen Klängen in die Orangerie. Dort vor dem Hauptgebäude gibt die Kapelle vor zahlreichen Zuhörern ein kleines Morgenkonzert. Auch Stadtratsmitglieder sind zugegen. Der Präsident des Gärtnervereins überreicht den Präsidenten der eingeladenen Vereine je einen prächtigen Blumenstrauß. Nun geht der Vorstand ins Bürehiesel, wo sie der Ehrenwein erwartet. Jetzt bildet sich der Zug. 9h15 setzt er sich bei klingendem Spiel in Bewegung, überschreitet die Kanalbrücke, folgt der Hauptstraße der Robertsau, der Pfarrgasse bis zur katholischen Kirche. Die Straßen sind beiderseits mit Fahnen geschmückt, an den Häusern hängen farbenfrohe Blumenkränze und von Fenster zu Fenster schwingen sich schwere Fruchtguirlanden. Auch die Mauern sind mit Büscheln geschmückt: zwischen langen Lauchblättern und grüngoldenen Riesengurken leuchten die prächtigsten Gelbrüben und rote Tomaten hervor.
Im Zuge erblickt man zuerst den Vorstand des Gärtnervereins und den Präsidenten der Musik. Es schließen sich an die Kapelle und zwei Kirchenfahnen mit Ehrengeleit, der Jünglings- und Männerverein. Mit einer grünen Fahne folgt der Gärtnerverein. Hinter ihm gehen die Kinder: die Mädchen in weißen Kleidern mit grüner Schärpe und Blumen, die Jungen mit kleinen Spaten, auf deren Eisen sie Blumen und Gartenfrüchte festgebunden haben. Es folgen die Jünglinge mit großen Spaten, in weißen Hosen, mit umgestülpten Hemdsärmeln und gelblichen, mit Blumen geschmückten Strohhüten. Einige tragen Körbe mit Gemüse auf dem Rücken. Es folgen wieder Kinder, die auf einer Tragbahre Früchte aufgeschichtet und darüber Blumenbogen gespannt haben. Noch kleinere Knaben und Mädchen in Bauerntracht ziehen mit Gemüse beladene Wägelchen. Nun erscheint auf einer Bahre die Statue des heiligen Fiakrius, aus Blumen aufragend, von zierlich geschwungenen Blumenbogen baldachinartig überwölbt. Dahinter ein wandelndes Blumenbeet, eine Bahre mit wunderbarer Früchtepyramide und eine letzte mit Backwerk, mit großen übereinander liegenden Ringen.
Etwa 9h30 kommt der Zug an der Kirche an. Die Ortsgeistlichkeit im Ornat empfängt ihn am Portal und führt ihn in die mit Fahnen, bunten Glühbirnen, Blattgehänge und Ziersträuchern prächtig gezierte Kirche ein. Das Hochamt, eine Dankfeier dem Allerhöchsten für seinen Segen und zu Ehren des heiligen Fiakrius wird aufs festlichste begangen. Dabei segnet der Priester die Ringkuchen, die zum Teil in Stückchen zerteilt den Gläubigen ausgeteilt werden. Nach der Vesper trägt man die Gaben ins Pfarrhaus. Nun findet eine Nachmittagsfeier im Restaurant zur Linde statt, wo Verwandte, Freunde und Bekannte der Gärtner sich bei heiterer Musik zusammenfinden.

Referenzen

Elsaß-Land - Lothringer Heimat, August 1934, S. 237 f.