Hahnentanz
Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Der Hahnentanz ist ein alter Erntetanz, der heute noch im Elsaß üblich ist, z. B. in Schwindratzheim und Mietesheim.
Die Redensart "einen Hahn ertanzen" bedeutet hierbei "einen Vorteil gewinnen".
Vor 1870 wurde beim Hahnentanz in Schwindratzheim wie beim Heraustanzen anderer Gegenstände verfahren. Die Teilnehmer bezahlten eine gewisse Summe an den Messtiburschen und tanzten dann der Reihe nach, nacheinander mit einem Rosmarinsträußchen im Munde, einmal im Saal herum.
Auf einem Balken des Tanzbodens war ein Talglicht angebracht, welches quer von einem Bindfaden durchzogen wurde, woran ein Trinkglas befestigt war. Sobald das Licht bis zum Faden herabgebrannt war, fing dieser Feuer, und das Glas stürzte in den Saal.
Das Paar das gerade tanzte durfte den Gewinn, also den Hahn, für sich beanspruchen.
Der Hahnentanz wurde nach einer eintönigen Melodie getanzt. Dazu sang man das Liedchen:
"Komm', komm', Bippele, komm'!
Ich will dir e Hämpfele Fresse gen,
Ich hab dich jo schon lang nimm gsehn."
Referenzen
Dr. J. Lefftz: Bürgerliche und bäuerliche Tänze im alten Elsaß. In: Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Oktober 1936, S. 5 f.