Heiliges Grab
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04.04.2026 (Samstag vor Ostersonntag = Karsamstag)Turnus
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Beschreibung
Das Heilige Grab in Höglwörth füllt das Presbyterium der früheren Stiftskirche St. Peter und Paul aus. Es erinnert in seinem Aufbau an barocke Guckkästen. Vor dem Heiligen Grab befindet sich ein ca. 3 m tiefer Graben mit Ziersträuchern und einem Springbrunnen. Dies stellt den Garten Gethsemane dar, in welchem Jesus von den Römern verhaftet wurde.
Die erste Kulisse reicht fast bis zum Gewölbe des Presbyteriums, von dem ein erleuchtetes Kreuz hängt. Die zweite Kulisse bildet das Felsengrab mit einem Thron für die Monstranz. Im Hintergrund ist ein aus Glasperlen gebildetes Sonnenrad montiert, das drehbar ist und von Öllampen erleuchtet wird. Um die Monstranz kreisen etwa 6 bis 12 große Engel, die brennende Kerzen und Leidenswerkzeuge in den Händen halten. Das Sonnenrad und Monstranz werden durch ein aufziehbares Uhrwerk betrieben. Die Szenerie wird von 81 Glaskugeln , die mit farbigem Wasser gefüllt sind, erleuchtet. Dabei fasst die größte Kugel 62 Liter. Der vorderste Prospekt der Bühne zeigt eine klassizistische Tempelarchitektur, stammt also aus der Zeit vor der Säkularisation des Klosters, die erst 1817 erfolgte. Der Prospekt wurde in den letzten Jahren mit einer Waldszenerie übermalt.
Die Aufbauten stellen die Grabsszenen in Jerusalem dar. Der gesamte Kulissenbau des Grabes ist fünf Meter breit, sechs Meter tief und acht Meter hoch.
Das Heilige Grab wird nur alle 3 Jahre an Ostern aufgebaut. 10.000 Besucher stehen Schlange, um am Karfreitag ab 11 Uhr das Grab besichtigen zu können. Um 19 Uhr ist eine Kreuzwegandacht. Am Karsamstag ab 12 Uhr Rosenkranz. Dann folgt eine stille Einsetzung des Sanktissimus um 17 Uhr. Am Ostersonntag schließen sich die Pforten des Grabes wieder für die nächsten drei Jahre.
Geschichte:
Seinen Urpsrung hat das Heilige Grab in Höglwörth (wie viele andere Gräber dieser Art) in der Barockzeit. Die Tradition kann seit 1652 nachgewiesen werden. Im 18. Jahrhundert wurde der Aufbau und die Zurschaustellung des Heiligen Grabes durch den Salzburger Erzbischof verboten. Seit den 1960er Jahren wurde das Heilige Grab wieder aufgebaut und wird bis heute alle drei Jahre von zehn- bis fünfzehntausend Menschen besucht.
Historisches Vorbild aller Gräber dieser Form war das Christusgrab in der Grabeskirche zu Jerusalem.
Referenzen
Günther Kapfhammer (Hrsg.): Brauchtum in den Alpenländern. Ein lexikalischer Führer durch den Jahreslauf. München 1977. S.

