Heuler-Umzug / Hüüler

Am Abend des Fastnachtsdienstag ist die Zeit der „Hüüler“ angebrochen. In weiße Tücher gehüllt, die Gesichter totenbleich getüncht, schleichen die „Hüüler“ mit Fackeln in einem langen Zug durch die Altstadt. Eintöniger Trommelklang begleitet ihr Gejammer, und immer wieder erklingt der schleppend gespielte Narrenmarsch. Auf einer Bahre tragen sie den „Böög“, den kleinen schwarzen Mann, auf den Rathausplatz. Nacheiner herzerweichenden Leichenrede, vollgespickt mit Anspielungen auf die Lokalpolitik, wird der „Böög“ angezündet und geht lodernd in Flammen auf, bis eine krachende Rakete verkündet „dass ihm dSeel usgfloge isch“. Die „Hüüler“ rotten sich noch einmal zusammen. Unter melancholischen Gemurmmel begleitet von dumpfen Paukenschlägen „dien si dEcke uslaufe“ und entschwinden, bevor der Aschermittwoch anbricht.