Jánoska-eresztés / Lichterschwemmen

Baja

Bajai

Bács-Kiskun

Magyarország - Hungary

Dieses Jahr

25.05.2024 (4. Wochenendsamstag im Mai), 18.05.2024 (3. Wochenendsamstag im Mai), 16.05.2024 (16.5.)

Nächstes Jahr

25.05.2025 (4. Wochenendsonntag im Mai), 18.05.2025 (3. Wochenendsonntag im Mai), 16.05.2025 (16.5.)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Baja

Kreis

Bajai

Region

Bács-Kiskun

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Ablauf:
In der multiethnischen Stadt Baja an der Donau (dt. Baje o. Frankenstadt) findet seit 1990 ein neues, nach örtlichen Traditionen gestaltetes Fest statt. Das eigentliche Datum ist der 16. Mai, allerdings ist dieser Termin beweglich, denn das Fest wird an einem Wochenendtag gefeiert.
Das Fest konzentriert sich auf den Stadtteil Sanktjohann (Szentjános), in dem einst viele Wassermüller lebten und arbeiteten. Ihr Schutzpatron war, wie bereits der Name des Stadtteils erahnen lässt: Johannes von Nepomuk. Sie ließen 1855 eine Statue des Heiligen errichten. (Johannes entspricht im Ungarischen "János", während "Jánoska" dessen Koseform ist und etwa "Hänschen" bedeutet.)

Im Mittelpunkt des Festes steht heute auch die Heiligenstatue:
Sie wird im Rahmen einer Prozession zur Donau getragen und in einem Schiff aufs Wasser gesetzt. Dem Schiff, das die Statue trägt, schwimmen 15-20 beleuchtete Kähne hinterher. Den Traditionen entsprechend wird ein mit Kerzen geschmückter Kranz aufs Wasser gelegt. Dieser soll an jenes Licht erinnern, das nach der Legende geholfen hat, den Leichnam Johannes' zu finden, welcher für das Beichtgeheimnis den Märtyrertod erlitt. Die heutige Prozession wird mit Volksmusik begleitet, dabei tragen die Teilnehmer Fackeln und Kerzen in der Hand. Der Umzug endet an der Sugovica-Brücke im Zentrum der Stadt Baja. Das anschließende Volksfest besteht aus einem reichen folkloristischen Programm mit kulinarischer Begleitung, wie Kostproben der Speisen und Weine der Region. Tauziehen und ein Schwimmwettbewerb machen das heutige Fest zu einem auch touristisch attraktiven Ereignis.

Geschichte:
Das Johannes-Fest geht in Baja auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals haben sich dem Fest der Müller von Szentjános u.a. auch Fischer, Schiffbauer und Zimmermänner angeschlossen. Bis 1945 versammelten sich viele Müller, auch aus entfernteren Ortschaften des Komitates Bács-Kiskun, um dem Fest beizuwohnen. Die Statue ließen 1855 allerdings die Wassermüller für ihren Schutzpatron errichten. Nach der Messe wurde die Heiligenstatue im Rahmen einer Prozession zur Donau gebracht und dort auf eine Fähre gesetzt. Die Müller setzten sich selbst in die durch Lampions geschmückten Kähne und folgten der Statue bis sie auf einer nahe gelegenen Insel anlegten. Hier begann anschließend das abendliche Fest mit Unterhaltung.
Da während der Zeit der kommunistischen Diktatur in Ungarn Feste mit religiösem Inhalt kaum gefeiert werden konnten, begann man das Fest nach den politischen Umwälzungen wieder neu zu beleben. Man feiert verstärkt nicht zuletzt, weil es zugleich ein wichtiges traditionspflegendes Programm und ein für Baja typisches touristisches Ereignis ist.

Johannes Nepomuk wurde um 1350 in Pomuk bei Plzen (Pilsen) in Tschechien geboren. Er studierte Theologie in Prag, wurde 1380 zum Priester geweiht und wurde 1389 Generalvikar der Diözese Prag. Infolge der Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel und dem Erzbischof Jenzenstein wurde Johannes 1393 gefangen genommen, gefoltert und anschließend in der Moldau ertränkt. Nach seiner Beisetzung um 1400 im Veitsdom begann man mit der Verehrung des Märtyrers. Johannes von Pomuk ("ne Pomuk" = aus Pomuk) ist schließlich zu einem populären Brückenheiligen geworden.

Referenzen

Jánoska-eresztés a Dunán. Molnárok ünnepe a "csónakok hazájában". [Wasser-Fest des Heiligen Johannes auf der Donau. Das Fest der Müller "in der Heimat der Kähne"]. In: Ùj Ember 2001, LVII. Jg., Nr. 14