Jarramplar

Jedes Jahr am 19. und 20. Januar feiern die Einwohner von Piornal in der Region Cáceres das Festival "Jarramplas". Hinter diesem seltsamen Namen verbirgt sich ein teuflischer Charakter, der sich in farbenfrohe Gewänder kleidet und eine konische Maske mit großer Nase und zwei Hörnern trägt. An diesen Tagen streift die düsteren Gestalt durch die winterlichen Straßen der Stadt, während die Einwohner ihn mit Rüben bewerfen.
Der Ursprung des Festes ist bis heute ungeklärt, obwohl einige Herkunftstheorien unter den den Bewohnern des Dorfes kursieren. Einer eher problematische Erzählung zufolge, war der "Jarramplas" eigentlich ein Märtyrer, der von Juden getötet wurde, weil er das Christentum nicht leugnete. Die am häufigsten rezipierte Legende erzählt allerdings die Geschichte eines Mannes mit teuflischem Charakter, der das Vieh der Einwohner tötete und dafür bestraft wurde. Am Morgen des Festtages zieht die für die Rolle des "Jarramplas" ausgesuchte Person ihr Kostüm an, unter der sie dicke Schutzkleidung trägt. Diese Vorsichtsmaßnahme ist auch notwendig, da die Menschen nicht gerade zimperlich mit der armen Kreatur umgehen. Die Rüben sind sehr hart und die Menge wirft mit voller Kraft zu. Dennoch ist es eine große Ehre, den "Jarramplas" spielen zu dürfen. Und so erzählt man sich von langen Warteliste, in der Eltern bereits ihr Neugeborenes eintragen lassen, damit dieses irgendwann einmal in die Rolle der dämonischen Gestalt schlüpfen darf.