Johannesumgang
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24.06.2026 (24.6. Johannistag /)Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
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Beschreibung
In Wewer zogen Mitglieder der Johannes-Bruderschaft am Vorabend des Johannistages durch den Ort von Haus zu Haus. An der Spitze schritten der "Johannisherr" und der "Johannisknecht". Ersterer war der Vorsteher der Bruderschaft für das laufende Jahr, der andere für das nächste Jahr. Der "Herr" trug eine Blumenkrone auf dem Kopf, der Knecht einen Blumenkranz. Krone und Kranz wurden auch bei der kirchlichen Feier während des Gottesdienstes getragen. Während der Prozession befestigte man die Krone an der Fahnenstange. Die Johannesbrüder sammelten an diesem Tag Geld für Kerzen, die in der Kirche vor dem Bild des heiligen Johannes angezündet wurden. Der Rest wurde vertrunken. Musikanten begleiteten den Umzug. In jedem Haus sangen die Brüder:
"Wir sind Johannesknechte.
Wir folgen unserm Rechte,
Drum singen wir allen zugleiche,
Den Armen und den Reichen.
Wir dienen dem Hausmann und seiner gnädigen Frauen,
Wir wollen den Himmel anschauen.
Das Licht soll werden so schone
Zu Wewer auf dem Throne
Zu Wewer in dem Gotteshaus
Brennt das Licht obenaus."
Auf einem erhöhten Punkte der Feldmark wurde abends ein Feuer angezündet.
Nach 1850 starb dieser Brauch aufgrund der Auflösung der Bruderschaft aus.
Referenzen
Zeitschrift des Verein für rheinische und westfälische Volkskunde. 4/1907. S. 8.