Judasfahren/vození jidáše

Stradouň

Ústí nad Orlicí

Pardubický kraj

Ceská republika - Czech Republic

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Stradouň

Kreis

Ústí nad Orlicí

Region

Pardubický kraj

Staat

Ceská republika - Czech Republic

Beschreibung


Ablauf:
Am Samstagmorgen ziehen die Jungen mit einem Holzwagen durch das Dorf, auf dem sie einen Jungen, der als Judas bezeichnet wird, fahren.
Der Judas trägt eine Maske aus Erbsenpflanzen oder Stroh. Sein ganzer Körper wird mit einer aus Stroh geflochtenen Schnur (ungefähr 30 Meter lang) umwickelt. Seine Kappe wurde früher auch aus Stroh gefertigt, heute wird sie aus Schilfrohr gemacht. "Judas" hält eine Rute in der Hand.
Der Wagen wird vom "velký pán"/vom "großen Herrn", einem älteren Jungen, der den ganzen Umzug leitet, geschleppt. Er bestimmt, wo gesungen wird, wo Lärm mit den Osterklappern gemacht wird. Hinter dem Wagen gehen die Klapperjungen.
Vor den einzelnen Häusern wird gesungen: "Ó, Jidáši nevěrný, cos to učinil, žes svého mistra Židům prozradil. Za to musíš v pekle hořeti, s Luciperem ďáblem tam přebývati. My školáci chodíme a o dárek prosíme." Als Belohnung bekommen die Jungen meistens Eier oder Geld.
Nach Beenden des Umzugs wird die Maske verbrannt und die gesammelten Gaben werden unter den Jungen verteilt.

Geschichte:
Der Brauch des Judas-Umgangs könnte als Relikt aus Passionsspielen angesehen werden. Früher lief gleich nach der Messe ein Junge aus der Kirche hinaus, die anderen liefen hinter ihm, sie verfolgten ihn scheinbar. Sie hielten dazwischen auf den wichtigen Plätzen, vor den Häusern der reichen Bauern, wo sie die Nachricht vom Verrat Judas´ verkündeten und dafür beschenkt wurden. Die Judas-Jagd wurde allmählich zum Judas-Umgang oder zum Judas-Fahren.
In Stradouň ist der Brauch seit Beginn des 20. Jahrhunderts belegt.