Karfreitagsprozession
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03.04.2026 (Freitag vor Ostersonntag = Karfreitag)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Dr. Mantl beschreibt die alte Karfreitagsprozession in Nassereith folgendermaßen: " Es ist ein feierliches Staatsbegräbnis. Auf einer schweren, schwarz verhängten Tragbare liegt unter einer weißen gehäkelten Decke der Leichnam des Herrn, ein Meisterwerk des Josef Falbesoner. Sechs 'Apostel' in ziegelroten Kutten mit blauen Krägen und Ärmelstulpen, stattliche, grauhaarige und bärtige Männer, tragen die heilige Last, wie es ihre Würde gebietet. Zu beiden Seiten marschieren die 'Heiliggrabjuden', die ihren Namen zu Unrecht tragen. Denn sie sind in Wirklichkeit eine bürgerliche Ehrengarde, übrigens zehn- bis zwölfjährige Buben in alter Tracht und mit eisernen Hellebarden. Hinter der Tragbahre gehen weißgekleidete Mädchen mit offenem Haar und ohne jeden Schmuck, über Brust und Schulter schräg eine breite schwarze Schärpe, auf Polstern oder in den bloßen Händen die Leidenswerkzeuge tragend. Hinter ihnen geht die Geistlichkeit, der Pfarrer im schwarzen Rauchmantel. Vor der Bahre geht die Musik in großer Uniform und bläst Trauermärsche. Die Prozession geht zum Majenbrunnen, kehrt dort um und nimmt den gleichen Weg zurück zur Kirche. Der Majenbrunnen und die Annasäule haben als einzigen Schmuck eine brennende Laterne. Das Volk, das heute wohl vollzählig beisammen ist, betet laut und feierlich: 'Hochgelobt...!'"
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.

