Kirmes/Kirchweih – Köpfen des Bockes

Hradčovice

Uherské Hradiste

Zlínský kraj

Ceská republika - Czech Republic

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Hradčovice

Kreis

Uherské Hradiste

Region

Zlínský kraj

Staat

Ceská republika - Czech Republic

Beschreibung


Ablauf:
Am Sonntagmorgen ziehen junge, in Tracht gekleidete Dorfbewohner, von einer Blasmusik begleitet durch das Dorf. Die Kinder fahren einen Bock im Wagen, die jungen Leute tanzen und singen. Es wird Geld gesammelt, das später zum Bezahlen der Blasmusik verwendet wird.
Am Samstag findet in Hradčovice einen Kirmes-Ball, am Sonntag eine Heilige Messe statt.

Geschichte:
Die Kirchweih wurde von Josef II. auf den dritten Oktobersonntag festgelegt. Auf dem Lande wurde es jedoch üblich, dass nicht nur diese sog. "Kaiserkirchweih", sondern auch die ursprüngliche Kirchweih am alten Termin gefeiert wurde.
Die Kirchweih wurde in ganz Westeuropa häufig vom rituellen Töten von Tieren begleitet. Dieser Brauch könnte als Weiterführung der mit dem Festmahl verbundenen Opfergabe interpretiert werden. In den böhmischen Ländern handelte es sich oft um das Töten (Erschlagen oder Köpfen) eines Hahns, eines Erpels oder eines Bockes. Im 19. Jahrhundert wurden diese Bräuche immer wieder amtlich verurteilt und verboten, trotzdem blieben sie in einigen Regionen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten. Heutzutage werden bei diesen Veranstaltungen keine Tiere mehr getötet.
Im 19. Jahrhundert wurde während der Kirmes in Hradčovice ein lebendiger, mit Bändern geschmückter Bock durch das Dorf getragen. Die Burschen sammelten Geld für ihn. Nach dem Umzug köpfte einer der Burschen den Bock. Falls er nicht beim ersten Versuch erfolgreich war, wurde er von den anderen ausgelacht. Das Köpfen des Bockes soll von dem Hradčovicer Pfarrer P. Petráš 1870 verboten worden sein, er habe empfohlen dem Bock die Kehle durchzuschneiden. Heutzutage wird der Bock nicht mehr getötet.