Klaustag
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Festausübung
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Beschreibung
Auch in St. Peter genoss der hl. Nikolaus hohe Verehrung. Abt Speckle bezeichnete den 6. Dezember 1796 als einen hohen "Volksfeiertag" und vermerkte zum 6. Dezember 1801, dass der Konvent, die Gesamtheit der Mönche, die gewöhnlichen Geschenke erhalten hätte.
Der Klaustag war früher der Tag, an dem die Kinder beschenkt wurden. Daran erinnert sich der 1840 auf dem Steighof geborene Pfarrer Augustin Rohrer: "So war es vor allem Brauch, dass man am Santis-Klaustag den Kindern eine Freude machte. Man hat sie das Jahr hindurch angehalten, zum Santis-Klaus zu beten und auf dem "Klaus-Hölzli" hat man mit Strichlein die Vater Unser und mit Kreuzlein die Rosenkränze aufgezeichnet, die man zum Santis-Klaus gebetet hat.
War man am Santi-Klaustag aufgestanden, dann stand bereits der Tisch voll Schüsseln mit Äpfeln und Birnen und Brezeln und Lebkuchen und einer Rute dabei."
Kritisch fährt Augustin Rohrer weiter: "Da hat müssen eine Komödie aufgeführt werden - ohne "Komedi" können die Leute nicht leben. Da hat einer mit Flachs sich einen Bart gemacht, hat Mehl ins Gesicht und in die Haare und den Bart gestreut, hat ein weißes Hemd über die Kleider angelegt, eine papierne Bischofskappe über den Kopf und ein Seil um den Leib und eine lange Gerte in die Hand: So ist der Fratzen-Klaus bei der Nacht mit einer Laterne in die Stube hereingekommen, hat gebrummt wie ein Bär und mit der Rute auf den Bänken und den Wänden herum geschlagen, so dass die erschreckten Kinder in alle Winkel und unter den Tisch verschlupft sind und geheult und geschrien haben. Und für solch einen Schrecken hat er ihnen ein paar Äpfel und ein paar Nüsse aus dem Waidranzen herausgeworfen und der Santi Klaus war fertig mit seiner Komödie".
Wenn St. Nikolaus persönlich erschien, roch er an den etwa 20 cm bis 30 cm langen, vierkantigen Klausenhölzern, ob die Kerben wirklich echt waren und verteilte Lob und Tadel. Am Klausentag kamen oft auch Gotti und Götti und brachten den Kindern eine Brezel oder ein anderes kleines Geschenk mit. Erst Anfang der 1920er Jahre hat sich die Bescherung der Kinder mit Gebrauchsgegenständen wie Kleidungsstücken, Sacktüchern, Kopftüchern und Strümpfen auf Weihnachten, zum Christkindle, verlagert.
Referenzen
Gemeinde St. Peter/Schwarzwald, 79271 St. Peter. Klaus Weber: Brauchtum in St. Peter. Herausgegeben von der Gemeinde St. Peter. O. J. S. 11.