Laubemale / Laubmännchen

Am Kirchweihsonntag zog die Schuljugend nach dem Nachmittagsgottesdienst hinauf zum "Brand" (Waldfestplatz). Dort hatten die Buben der siebten und letzten Volksschulklasse einen der ihren in Haselruten eingebunden und führten dieses "Laubmale" auf der Wiese herum, wo es zum Gelächter der Zuschauer öfters hinfiel und wieder aufgerichtet werden musste. Frösche und Raketen knallten und die Jungen trieben allerlei Spaß und sangen dazu:

"Heut ist Kirbe, moan ist Kirbe, bis am Mittwoch z'Obed
Wenn i zu meim Schätzle komm, no sag i: Guete n Obed.
Guete n Obed, Schätzele, kauf mer au e Bretzelle,
ond e Schoppe rote wei
Morge soll dei Hohzig sei!

Nach diesem Treiben ging alles zum "Speakle", d.h. nach ungeschriebenem Gesetz durften alle Obstbäume von Kirchweih an vollends geleert werden.

Dieser Brauch ist seit dem Zweiten Weltkrieg erloschen.