Leonhardifeier

1904 beschreibt Richard Andree in seinem Buch "Votive und Weihegaben des katholischen Volks in Süddeutschland" folgendermaßen:
In Ganacker ist die Ketten umspannte Kirche dem hl. Leonhard gewidmet. An zwei Sonntagen nach dem Fest des Heiligen wird die Leonhardifeier abgehalten. Sie erfreut sich eines großen Besuches. Das Rössleopfer ist dabei die Hauptsache. So viele Rösser und Kühe ein Bauer im Stall hat, so viele Eisenfiguren wählt er aus und legt sie in seinen Hut; dann geht er durch die Sakristeitür in die Kirche, kniet vor dem Hochaltar nieder und betet um den Segen des heiligen Leonhard für seine Familie, für sich und sein Vieh. Dann steht er auf, geht mit seinen Figuren betend um den Altar herum. Anschließend wirft er Geld in den Opferstock - wobei jedes Eisenopfer auch einen bestimmten Wert hat. Dann schüttet der Bauer seine eisernen Opfertiere klirrend in eine andere Kiste. Sie bleiben in der Kirche und können im nächsten Jahr wieder verwendet werden.