Leonhardifest
Beschreibung
Zu Ehren "Leonhards", Bayerns populärsten Heiligen, findet dort Anfang November vielerorts das sogenannte Leonhardifest, mit den Leonhardiritten statt . Bereits am frühen Morgen werden Pferde gestriegelt, Mähnen und Schweife mit bunten Bändern geschmückt und alte Bauernwagen herausgeputzt. Männer und Frauen erscheinen in ihrer schönsten Tracht. Die Leonhardiritter werden von Reitern gebildet, während bei der Leonhardifahrt die Wagen im Mittelpunkt stehen.
Leonhardt galt als Schutzherr der Gefangenen, welche er zu Lebzeiten im Kerker besuchte. Der Legende nach sprengte Leonard ihre Ketten, wenn sie ihn um Hilfe anriefen. Seit dem 17. Jahrhundert wird er vor allem mit dem bäuerlichen Vieh in Verbindung gebracht. Seither gilt er als Schutzheiliger der Bauern in Not.
In Inchenhofen findet einer der ältesten Leonhardritte statt. Schon in 11. Jahrhundert soll hier in einer kleinen Feldkapellle ein Bildnis des Heiligen gestanden haben. Mehrere Jahrhunderte lang war das Städtchen einer der populärsten Wallfahrtsort der Region. Über 100 Pfarrgemeinden pilgerten zu dieser Zeit einmal jährlich nach Inchenhofen.
"Heiliger Leonhardus, großer Schutzpatron, über 1000 Jahre schon an Gottes Thron", singen die Gläubigen deshalb noch heute in Inchenhofen, "-viele Erdenpilger hast du schon erquickt, bleibt auch unser Helfer, wenn die Not uns drückt."
„Große Festwagen erinnern heute beim Leonhardiritt in Inchenhofen an das Leben des Heiligen, der sich um geistig und körperlich Behinderte ebenso kümmerte wie um die Großen der Welt." Das Fest findet am nächstgelegenen Sonntag des 6. Novembers statt.
Referenzen
Schenk, Günther:Christliche Volksfeste in Europa. Prozessionen. Rituale. Volksschauspiele. Innsbruck 2006, S. 236 - 237