Letzte Garbe
Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
In Schatthausen heißt der in der letzten Garbe Gefangene "der Alte" und wer ihn fängt, d.h. wer die letzte Garbe schneidet, der bekommt vom Erntebraten das größte Stück.
Auch um Wiesloch und Moosbach heißt das Wesen, das es mit der letzten Garbe zu fangen gilt "der Alte". In Blankenloch nennt man es Weizen-, Korn- und Gerstenmockel. Die letzte Garbe heißt in Dürrenbüchig und Mosbach "Bock", in Bohlingen bei Radolfszell "Weizensau" oder "Haberhengst". Der Name des in der letzten Garbe Gefangenen oder dieser Garbe selbst wird nun auf den Fänger, auf den Garbenschnitter selbst übertragen. In Münzesheim heißt derjenige, welcher die letzte Garbe schneidet "Kornbock" oder "Habergeiß". Alle diese Namen sind aus dem Glauben an einen bald menschlich, bald tierisch gestalteten Korndämonen entsprungen, der fröhlich durch das wogende Getreide hüpft, aber bei der Ernte von einem geschnittenen Acker zum anderen bis in den letzten Halmbüschel flüchtet, um hier gefangen zu werden.
Referenzen
Elard Hugo Meyer: Badisches Volksleben im 19. Jh., Straßburg 1900, S. 229.