Maibrauch
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Beschreibung
Außer daß ein Gemeinschafts-Maibaum auf dem Marktplatz bzw. vor dem Rathaus und auf dem Dorfplatz in Wöllhausen errichtet wurde, ehrte man die Honoratioren des Ortes mit einem Maien. Vor allem aber steckten die Burschen in der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai heimlich ihren Mädchen einen Maien vor das Haus oder ans Fenster. Wie Chr. Wagner 1900 berichtete, bedeutet der rottannene Maien Liebe. Ein weißtannener steckte am Haus übel beleumundeter, ein forchener am Hause unpünktlicher und fauler Mädchen. Statt der Seiden- oder Papierbänder waren solche Schandmaien mit gefärbten Hobelspänen behängt.
Es gab auch den Brauch, allen Mädchen, die am Brunnen Wasser holten, dort einen Maien zu stecken. Die so mit Ehrenmaien Bedachten taten sich zusammen und stifteten zum Dank miteinander den Burschen ein Faß Bier.
Wenn ein Maien am Hause des Mädchens bis Tagesanbruch oder den ganzen Maientag über stehen blieb, war das für den Burschen ein Zeichen, daß die Erwählte mit der Verehrung einverstanden war. Sie revanchierte sich mit einem selbstbestickten Tüchle oder Hosenträger oder mit etwas Nahrhaftem.
Referenzen
Gertrud Schmidt: Ebhausen und Wöllhausen. Brauchtum, Flur- und Straßennamen. Hrsgg. von der Gemeinde Ebhausen 1995. S. 16-20 Kreisnachrichten vom 27.12.1996
Schwarzwälder Bote vom 09.01.1988. Kontakt: Gertrud Schmidt, Steighalde 27, 72224 Ebhausen.