Maifest
Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Am Samstag vor oder nach dem 18. Mai wird das Maifest um 18.30 Uhr eröffnet. Am Sonntag um 18.30 Uhr findet eine Sternwallfahrt statt, danach eine feierliche Maiandacht. Für die musikalische Untermalung sorgt der Choral Bürgerwache mit der Stadtkapelle. Beteiligt ist die katholische Kirchengemeinde Mengen mit den Teilorten Rulfingen, Ennetach, Blochingen und Rosna.
Geschichte:
Die sogenannte Ölbergkapelle wurde 1479 von Konrad Beck gestiftet und mit dem dazugehörigen Ölberg 1480 eingeweiht. Das Gnadenbild ist eine schöne wertvolle Tonplastik, die Schmerzensmutter Maria, umgeben von den Zeugen der Grablegung Jesu. Der eigentliche Ölberg befindet sich über der Grablegungsgruppe. Diese Tonfiguren stammen wohl aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Ölberggruppe wurde sowohl im 18. wie im 19. Jahrhundert umgestaltet und umgruppiert.
Die Wallfahrt zur Ölbergmutter geht auf das Jahr 1632 zurück. Aus den amtlichen Dokumenten können wir folgende Schilderung zum "Maiwunder" der Rettung der Stadt Mengen entnehmen: "Im Vertrauen auf die allerseligste Muttergottes Maria unter dem Ölberg" verweigerte die Stadt am 18. Mai 1632 die Übergabe an die angerückten Schweden. Diese gaben, trotz bereits vieler erbrachter Abgaben der Stadt, keine Ruhe. Vor ihrem Bild, einer Tonfigur ("ein aus leimb und bossierwerk ganz cleglich gemachten Marienbild"), dessen Antlitz bald eine rote, bald eine bleiche Farbe angenommen und Tränen vergossen haben soll, versammelten sich 300 Bürger und baten um Hilfe. Die Stadt blieb auch verschont; nach einem Bericht, weil die Pferde der Schweden nicht mehr weitergingen, nach einem anderen, weil aufkommender dichter Nebel die verwirrten Schweden zur Rückkehr nach Riedlingen veranlasste. Außerdem kamen anrückende österreichische Truppen zu Hilfe.
Die Erneuerung des Maifestes:
Das Maifest hat seinen Ursprung im Geschehen des Jahres 1632. Schon in diesem Jahr begannen die Wallfahrten zur Ölbergmutter und dauerten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von da an gerieten sie nach und nach in Vergessenheit. Im Jahre 1988, dem "Marianischen Jahr", beschloss der KGR, das Maifest zu erneuern, um seinem Sinngehalt wieder mehr gerecht zu werden.
Referenzen
Walter Bleicher: Das alte Mengen, S. 78.

