Maria Trost
Dieses Jahr
03.08.2025 (1.Sonntag im August)Nächstes Jahr
02.08.2026 (1.Sonntag im August)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Besonders im vergangenen Jahrhundert entwickelte sich das Hochfest der Erzbruderschaft "Maria Trost" zu einem Wallfahrtstag des mittleren Kinzig- und Harmersbach-, des hinteren Elz- und Schuttertales. Das geräumige Gotteshaus konnte die vielen Pilger kaum fassen. Ein Mittelpunkt der betenden Menschen war das 1778 geweihte Bruderschaftsbild im linken Seitenaltar. Gürtel und eine Kordel mit 13 Holzperlen sind das Attribut der Mitglieder. Die Geistlichen aus der näheren Umgebung und Patres vom nahen Kapuzinerkloster Zell zelebrieren mehrere heilige Messen, dem Hochamt schloß sich eine große feierliche Prozession an. Eindrucksvoll schildert ein Bericht deren Verlauf um die Jahrhundertwende:
"Mit Kreuz, Fahnen und heiligen Figuren, die von Jungmännern und Jungfrauen getragen wurden, zog viel gläubig Volk durch den Ort, mehrere Geistliche gaben dem Allerheiligsten das Geleit, Kirchenchor, Musik- und Gesangverein trugen zur Verschönerung bei, auch der Militärverein mit seinen Veteranen und Fahnenträgern nahm an der Prozession teil. Stiftungsrat, Bürgermeister und Gemeinderäte der drei zum Kirchenspiel gehörenden Orte waren vollzählig vertreten. Singend und betend bewegte sich die feierliche Prozession zum Te Deum in das Gotteshaus. Es war ein schöner, denkwürdiger Tag."
Der Montag war der große Jahrtag oder Jahrzeit für die Verstorbenen der Bruderschaft. Ein Requiem für die Toten, heilige Messen und ein Hochamt beendeten das Fest der Erzbruderschaft "Maria Trost". Einige Krämerstände auf dem Kirchplatz und "de Feschdwegge" durften nicht fehlen - so war es einmal.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Bruderschaft immer mehr an Bedeutung. Wurden in der Blütezeit dieser Kongregation am Bruderschaftsfest 1500 bis 2000 Kommunionen ausgeteilt, so waren es 1947 noch 600. In den siebziger Jahren erfüllte der Pfarrer Alois Linz die Prozession mit neuem Leben. Anstelle der Dorfprozession pilgerten am Bruderschaftstag die Steinacher gegen Abend zur außerhalb des Dorfes gelegenen Schneekapelle. Pfarrer Gottfried Huber führte 1981 die Lichterprozession ein, Kerzen mit Windschutz erhellen den Pilgerweg und geben dem späten Abend eine feierlich romantische Note. Mit Gebet und Gesang in dem so vertrauten kleinen Gotteshaus wird das Fest "Maria Trost" beendet.
Referenzen
Kontaktpersonen: Erich Obert, Tel. 07832/2855.
Bernd Obert, Tel. 07832/5294