Martinmas/ Martinstag

Warszawa/Warschau

Warszawa

Mazowieckie

Polska - Poland

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Geografie

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Ort

Warszawa/Warschau

Kreis

Warszawa

Region

Mazowieckie

Staat

Polska - Poland

Beschreibung


Der Martinmas oder Martinstag fand am 11. November statt.

Geschichte

15. Jahrhundert
Den schriftlichen Zeugnissen aus den Jahren 1400 – 1417 zufolge markierte der Martinstag eine Ausnahme im juristischen System von Mazowsze/Masowien.
Bei Mazowsze handelte es sich um eine historische Region im Zentrum Polens, mit der Hauptstadt Warschau.
In Polen genoss der Martinmas Feiertag einen hohen Stellenwert. Sowohl das einfache polnische Volk, als auch die Geistlichen hatten große Ehrfurcht vor diesem Feiertag.
Zumal im Oktober die Feldarbeit endete - diente Martinmas üblicherweise als eine Art zeitliche Begrenzung für Fristen aller Art.
So waren an diesem Tag die Gehälter für die Arbeiter fällig und auch andere Schulden mussten spätestens bis zu dieser Frist getilgt werden.
Dem Masowschen Gesetz zufolge musste jeder, der vorhatte das Land zu verlassen, dies dem Landbesitzer mindestens zwei Wochen vor Martinmas mitgeteilt haben, um sich nicht strafbar zu machen.
An Martinmas war weiterhin es allen und jedem einzelnen untersagt kommerziellen Handlungen jeder Art nachzugehen.
Bei einer Missachtung dieses Interdikts mussten sich die Schuldigen vor dem polnischen Königreich persönlich verantworten.


16. /17. Jahrhundert
Schriftlichen Berichten des 16. und 17. Jahrhunderts zufolge übte die Kirche einen bedeutenden Einfluss auf die Art und Weise der Festaustragungen aus. Damit wurden den Festen wurde ein liturgischer Charakter zugesprochen.
Das liturgische Jahr startete mit dem Martinmas.
Als Zeichen von verstärktem religiösem Bewusstsein wurden das Beten und das gemeinschaftliche, morgendliche Aufsuchen von Gottesdiensten eingeführt.
Bei Martinmas handelte es sich zugleich auch um den 1. Advent - welcher und die Warteperiode der Geburt Christi verkörpern sollte.

Ferner galt Martinmas auch weiterhin als ein verbreitetes Fristendatum. In diesem Zusammenhang wurde Martinmas oft mit diversen finanziellen Handlungen in Verbindung gebracht.
An Martinmas mussten nach wie vor die Bauern ihren Feudalherrn Tribut zahlen, es wurden Arbeits-Verträge geschlossen, beziehungsweise aufgelöst.

In Städten wurde Martinmas als politisches Fest begangen.
Es wurde die Wahl eines neuen Staatsvertreters oder einer andren Autoritätsperson gefeiert.
Nicht nur politischer, sonder auch sonstiger politischer Karriereaufstieg war an diesem Tag möglich.

Die Zeitperiode nach Martinmas zeichnete sich durch einen Stillstand des wirtschaftlichen Lebens sowohl auf dem Land – mit dem Ende der Feldarbeit, als auch urban mit dem Ende der Handelszeit aus.
Denn aufgrund des Herbstwetters und der damit verbundenen schlechten Passierbarkeit von Handelsstraßen mussten die Händler auf ihre Handelsumzüge durch das Land verzichten.
Aus dem Land widmete sich das Bauerntum währenddessen der Hausarbeit. Es wurden Nahrungsmittel für die Winterzeit konserviert, die Frauen haben gesponnen, webten, nähten und die Männer stellten entweder neues Werkzeug her oder reparierten vorhandenes.