Moostreiben
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25.05.2026 (Pfingstmontag = Montag nach Pfingstsonntag)Turnus
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Beschreibung
Noch nach dem Zweiten Weltkrieg versammelte sich die männliche Jugend von Bichlbach im Außerfern am Pfingstmontag abends zu ihrem Moostreiben. Jeder Bursche ist mit einem Lärminstrument ausgerüstet. Einer hat eine Kuhglocke umgehängt wie Grasausläuter, andere haben Pfeifen, einer ein Bockshorn, und auch eine Mund- sowie eine Ziehharmonika dürfen nicht fehlen. Am Westende des Dorfes geht es los. Voran die "Schnöller". In der Mitte des Zuges ist ein Karren, auf dem ein Bursche liegt, der in weiße Gewänder gehüllt ist und eine Jungfrau darstellen soll. Der Zug der Lärmenden gilt nämlich jenen Mädchen, die über dreißig Jahre alt sind und noch keinen Mann bekommen haben. Vor den Häusern dieser Mädchen wird angehalten. Der "alten Jungfer" auf dem Karren drückt man da durch Worte, die so manche Seitenhiebe auf das Mädchen im Haus enthalten, und durch Tätlichkeiten die Verachtung aus. Das "Mädchen" auf dem Karren stöhnt, jammert und ächzt und versucht, sich mit "betörenden" und keifenden Worten vom Schicksal, ins Moos gefahren zu werden zu befreien. Ein kluges Mädchen kauft sich rechtzeitig los, meist ist Schnaps das Lösegeld. Am anderen Ende des Dorfes löst sich dann der Zug der "Moosfahrer" auf.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.