Narrenbaum aufstellen

Bad Säckingen

Waldshut

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

25.01.2024 (Donnerstag vor Septuagesima = 3. Do. vor Fastnacht)

Nächstes Jahr

13.02.2025 (Donnerstag vor Septuagesima = 3. Do. vor Fastnacht)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Bad Säckingen

Kreis

Waldshut

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Bereits am „ersten Faisse“, dem ersten „Schmutzigen Donnerstag“ drei Wochen vor Aschermittwoch wird in Bad Säckingen die Fastnacht eröffnet, und zwar mit dem Stellen des Narrenbaums. Morgens um sechs Uhr werden die Säckinger mit dem Narrenmarsch nach der Melodie der „Regimentstochter“ geweckt. Im „Kater Hidigeigei“ wird anschließend die Mehlsuppe gegessen, die den ganzen Tag über warmgehalten wird. Für all jene, die am Morgen das Wecken überhört haben, gibt der Narrenpolizist am Vormittag den Fastnachtsbeginn bekannt und kündigt das Narrenbaum stellen an. Höchstpersönlich ziehen die Narrenräte nun durch die Stadt und bitten bei den zuständigen in Industrie-, Handels- und Gewerbebetrieben um Spenden für die Fastnacht. Am frühen Nachmittag sammeln sich alle am Marktplatz vor der Münsterfassade. Von weitem ertönt der Narrenmarsch, gespielt von der „Wälder-Musik“ und der historischen „Ranzengarde“. Der Narrensamen, die fastnächtliche Jungmannschaft, zieht den Narrenbaum heran – eine rund zwanzig Meter lange, bis zum Wipfel geschälte und bunt bebänderte Tanne – unterstützt von den „Wäldern“ und begleitet von den „Maisenhardt-Joggeles“. Die Wälder sind als Bauern und Bäuerinnen verkleidete Säckinger in altväterischem Schwarzem Anzug, mit Tannenreis am Hut und mit Rucksack und Stock versehen, während die Maisenhardt-Joggeles mit pelzbesetzer, urtümlicher Holzlarve einen berühmt-berüchtigten Waldgeist verkörpern. Mit Zugseil und Stemmstangen wird die Fichte umständlich und mit humoristischen Einlangen der Wälder aufgerichtete. Wenn der schwankende Stamm endlich steht, wird er unter dem Jubel der Menge festgemacht. Die Maisenhardt-Joggeles tanzen verzückt und für die Kinder es Wurst und Wecken zur Feier des Tages. Jetzt ziehen die Wälder los. Einzel oder in Gruppen machen sie Beizen, Ämter, Büros und Läden unsicher und intrigieren, was das Zeug hält. Charmant, aber treffsicher gehen sie ihren Opfern an den Leib. Hier kennt man sich und nimmt kein Blatt vor den Mund. zur Besänftigung gibt es anschließend einen Happen Brot und Wurst aus dem Rucksack, und ein kräftiger Schluck „Bränz“ bringt die Welt wieder in Ordnung.

Referenzen

Edith Schweizer-Völker: Butzimummel, Narro, Chluri. Bräuche in der Regio, Basel 1990, S. 41.