Neujahr anschießen und ansingen
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Beschreibung
Das neue Jahr wurde mit Schießen und Umsingen begrüßt. Es scheint beim Neujahr-Anschießen ziemlich viel geböllert worden zu sein, tadelt doch am 13. März 1701 der Kirchenkonvent: "Uber das seind die ledige Söhne wieder fürgefordert worden wegen des Ubermacht schiessens in der NewJahrsNacht."
Am 28. Dezember 1711 warnt der Konvernt vorsorglich: "Die ledige Pursch soll bey dem Neujahrsfest in der nacht kein Unordnung auff der Gaßen Verführen mit Schießen und anderem."
Die Brauchträger aber waren hartnäckig: Unter dem Datum vom 2. Januar 1733 wird protokolliert "(Namen) haben am H. NewJahrstag in Hcunrad Kempffen Hauß gezecht V. geschossen."
Chr. Wagner berichtet 1900: "Die Burschen schießen an Sylvester nachts 12 Uhr den Mädchen das Neujahr an u. erhalten dafür Lebkuchen."
Das Umsingen mit Glückwünschen ist auch 1725 belegt: "... haben wider zweymahliges ernstl. verbott in der h. Neujahrs Nacht umgesungen."
Die Mädchen bedankten sich für das Anschießen mit Zigarren und mit selbstgesäumten seidenen Halstuch oder selbst bestickten Hosenträgern, wenn der Bursche der "Schatz" war. Alle diese Geschenke wurden Lebkuchen genannt. Vermutlich war in noch früherer Zeit die Dankgabe wirklich ein Lebkuchen. Eine andere Art des Dankes war, daß die Mädchen in der Wirtschaft den Burschen Bier ausschenken ließen.
Referenzen
Gertrud Schmidt: Ebhausen und Wöllhausen. Brauchtum, Flur- und Straßennamen. Hrsgg. von der Gemeinde Ebhausen 1995. S. 16-20 Kreisnachrichten vom 27.12.1996
Schwarzwälder Bote vom 09.01.1988. Kontakt: Gertrud Schmidt, Steighalde 27, 72224 Ebhausen.