Nikolaus
Dieses Jahr
06.12.2025 (6.12.Nikolaustag /)Nächstes Jahr
06.12.2026 (6.12.Nikolaustag /)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Am Nikolaustag hörte man auf den Straßen den erwartungsvollen Ruf der Kinder:
"Nigelaus, schdaig de Bärg naus,
Fang die Schbitzmaus (oder Rattmaus),
Freß de Nigelaus!"
Bei Beginn der Dunkelheit erschienen auf der Straße vermummte Gestalten mit langen Bärten. Sie stießen schreckhafte Rufe aus und rasseln mit den Ketten. Es waren die "Schdampfnickel". Früher waren sie noch von dem "Boolischbock" begleitet, einer teuflischen Schreckgestalt. Die Erinnerung an die "Gawelwaih" ist völlig verschwunden und liegt ohne Beziehung zum Nikolaustag nur noch in folgender Redensart vor: "Du bisch e rääschder Gawelwaih", d. h. ein unruhiges Kind.
Die Kinder erwarteten den Nikolaus mit Angst und Bangen. Seit dem 1. Dezember stellten sie jeden Abend den Pantoffel mit ihrem Wunschzettel vors Fenster oder vor die Türe. Am Morgen fanden sie dann eine halbe rohe Kartoffel oder eine leere Streichholzschachtel, dazu einige Bonbons. Doch am "Belznickeltag" kam der Nikolaus persönlich. Er hatte eine Rute und einen Sack, in dem er böse Kinder mitzunehmen drohte. Oft verwarnte er unartige Kinder oder schlug sie sogar. Am Schluß bekamen die Kinder Äpfel und Nüsse, mitunter auch einen aus Lebkuchenteig gebackenen Nikolaus.
Referenzen
Stadtverwaltung Eberbach, 69412 Eberbach, Stadtarchiv.
Oskar Killian: Volksbräuche aus Eberbach. In: Eberbacher Geschichtsblatt 52-53 (1954). S. 10.

