Olavsfest

Neben Trondheim ist Stiklestad das Zentrum der Olav-Verehrung. 1030 soll der Nationalheilige hier gefallen sein. Aus diesem Grund ziehen jedes Jahr zehntausende Menschen zum Wallfahrtsort samt Kirche und Museum. Am Olavsfest, den 29. Juli, setzen verschiedene professionelle und Laienschauspieler das Leben Olav in Szene. Katholiken und Protestanten feiern und beten an diesem Tag Seite an Seite. Mittlerweile spannt sich um Olavs-Feiertag eine ganze Festwoche mit mittelalterlichen Spielen, Musik und zahlreichen Messen.

König Olav wurde 1015 zum König von Norwegen ernannt. Er war ein Wikinger, der die begonnene Missionierung Norwegens voranbrachte. 1028 musste er vor dem dänischen König Knut fliehen. Er fiel zwei Jahre später, bei dem Versuch der Rückeroberung, auf dem Schlachtfeld. Unter Wissenschaftlern gilt Olav als umstrittener Machtmensch, der gewaltsam für das Christentum eintrat. Von der einfachen Bevölkerung wird er allerdings als Heiliger und Kämpfer für das Christentum verehrt.

Schon im Mittelalter wurden Olavsmessen abgehalten, wobei tausende von Gläubigen zum Schrein nach Trondheim pilgerten. Nach der Reformation und der Einführung Luthers Lehren 1537 in Norwegen, kam der Brauch zum Erliegen. Erst 1843 fasste der Katholizismus langsam wieder Fuß in Norwegen. 1916 fand die erste Wallfahrt nach Stiklestad statt, dass damit zum Zentrum der Olavsverehrung avancierte. 1954 fand das Freilichtspiel „Spelet om Heilag Olav“ wieder in Stiklestad statt. Es erzählt die Geschichte des Heiligen Olav. Als 1989 der Papst Trondheim besuchte, war der Weg für ein unverkrampftes Miteinander von Katholiken und Protestanten wieder frei.