Palmesel
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Beschreibung
Der Kößlarner Palmesel steht auf einem Rädergestell und wird alljährlich bei der Palmsonntagsprozession von Ministranten mitgeführt.
Nach dem Gottesdienst macht der Palmesel seine Fahrt durch den Ort, von 4 Meßbuben geradelt und von einer fröhlichen Kinderschar begleitet. Man zieht ihn von Haus zu Haus und darf ja keines übersehen, denn das würde als grobe Zurücksetzung gedeutet werden. Der Heiland auf dem Esel hält vor jeder Haustür. Die Mutter kommt heraus, das Kleinste auf dem Arm, das nun dem Herrn Jesu ein Busserl und ein "Eierl" gibt. Das heißt, die Wange an das Antlitz Christi legen und dabei liebkosend sprechen: "Ei, Ei!" Hierauf gehen die Ministranten in die Wohnstube und singen dort die Palmsonntagsantiphon "Pueri Hebraeorum". Für Beehrung und Bemühung werden die Buben mit Geld beschenkt. Nach dem Nachmittagsandacht muß der Palmesel, herkömmlichen Einladungen folgend, Einkehr halten auf benachbarten kirchen- und brauchtreuen Nobelhöfen, wo die Buben nach gesagter oder gesungener Antiphon mit Krapfen belohnt werden.
Referenzen
Max Peinkofer: Von niederbayerischen Palmeseln. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1950. S. 79-85, Abb. S. 127-131.