Pferdewallfahrt
Dieses Jahr
25.06.2024 (25.6.)Nächstes Jahr
25.06.2025 (25.6.)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
In der Nähe von Flastroff stand auf einem Berg eine kleine Kapelle, die 1743 erbaut und dem Heiligen Eloi geweiht war. Jedes Jahr am 25. Juni, am Jahrtag der Reliquientranslation des St. Eloi fand eine Pferdewallfahrt statt. Es wurden kranke oder nervöse Pferde zur Kapelle geführt, die durch den Segen des Heiligen geheilt oder beruhigt werden sollten. Schwangere Stuten sollten vor Unfällen und Krankheiten bewahrt werden. Zahlreiche Bauern kamen zu Fuß und führten betend ihre Pferde die Straße entlang. Sie nahmen an einer feierlichen Messe teil. Davor wurden jedoch die Pferde um die Kapelle geführt, vor der offenen Tür wurde gehalten und vor dem Altar geknickst. Hinter dem Chor wurde wieder gehalten, und der Assistent des Priesters nahm die Segnung einer bestimmten Menge Wassers vor, die er in einer kleinen Schüssel hielt. Dieses gesegnete Wasser wurde daraufhin von den Pilgern mitgenommen und unter das Futter für die Pferde gemischt. Derjenige, der sein Pferd nicht mitbringen konnte, brachte eine Hand voll Schweifhaare des kranken Tieres mit und nahm damit an der Prozession teil. Anschließend legte er die Haare auf den Altarstufen ab. Die anderen legten auch Haare oder ein paar Münzen nieder.
An diesem Tag wurden die Pferde vieler Bauern aus der Umgebung Flastroffs nicht angeschirrt. Es ist das Fest der Pferde, sagt maan, und es ist nur recht, daß die armen Tiere sich ausruhen.
Seit 1861 die Kapelle zerstört und durch eine schöne und große Kirche ersetzt worden ist, hat der Brauch aufgehört, die Pferde mitzuführen. Es kommen zwar noch viele Pilger, diese begnügen sich aber damit, eine Hand voll der schönsten und längsten Schweifhaare mitzubringen. Nach der Segnung des heiligen Sakraments, gehen sie um den Altar, um die dort ausgestellte Reliquie des St. Eloi zu küssen und die Schweifhaare in eine Nische in der Mauer links des Altars zu legen. Dazu gaben sie noch 30 - 40 Livres zum Erhalt der Kirche. Die Pilger kamen vor allem aus dem deutschen Teil Lothringens, dem deutschen Grenzgebiet, aus Luxembourg, der Gegend um Saarlouis und selbst aus Trier.
Referenzen
Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Mai 1939, S.145 f.