Pfingstblibbel
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Beschreibung
In einem Umzug, bei dem man eine Grüngestalt mitführte, wurden Gaben geheischt. Dabei wurden Sprüche wie folgender aufgesagt:
"Wenn er uns ken Eier wan ga,
Soll euch der Marder die Hieaner na.
Wenn er uns ken Anke wan ga,
Soll euch die Kuh ken Milch me ga.
Wenn er uns ken Mehl wan ga,
Soll euch der Müller s'Haalbe na.
Wenn er uns ken Salz wan ga,
Soll euch der Krämer das Gewicht nit ga.
Wenn er uns ken Geld wan ga,
Soll euch der Schelm der Geldsack na.
Wenn er uns gar nit wan ga,
Soll euch der Harzgiger die jüngste Tochter na."
In Pfetterhouse hatte der Pingstblibbel, der beim Umzug mit einer langen Haselrute kräftig um sich schlug, ein Glöckchen am Hals hängen. Der Glockenklang soll angeblich böse Geister vertreiben.
Es gibt verschiedene Namen für diese Gestalt:
In Bouxwiller (Bas-Rhin) heißt sie Pfingstquack oder Pfingstklötzel, in Saverne (B.-R.) Pfingstnickel, in Osthouse (B.-R.) Maimännlein, in Bergholtzzell (Haut-Rhin) Harzgieger, in Oberhergheim (H.-R.) Pfingstblibbel, in Lautenbach (H.-R.) Pfingstbutz, in Hirzfelden (H.-R.) Hierlagieger, in Pfetterhouse (H.-R.) Pfingstpflitteri und in Steinsoultz (H.-R.) Pfingstmorch.
L. Ehret hält im Zusammenhang mit den Pfingstgestalten das Auftreten des "Wilden Weibes von Geispolsheim" für sehr wichtig, "des unsinnig wyb von Geisspitzen", wie es Geiler von Kaysersberg nannte. Dieses Weib wurde in der Pfingstprozession der Geispolsheimer nach Strasbourg durch einen Knecht mitgeführt und hatte die Aufgabe, gegen Entlohnung durch die tollsten Streiche und Gebärden die Wilde zu spielen.
Referenzen
L. Ehret: Der Vegetationsgeist im elsässischen Brauchtum. In: Elsaß-Land - Lothringer Heimat, August 1934, S. 233-236.