Pfingstbulle / Pfingsthagen
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Beschreibung
Früher führten die Erstklaßschüler am Pfingstsonntag den Pfingsthagen um. Längere Vorbereitungen waren dazu nötig. In einer Scheune, meist in der Zehntscheuer, wurden fleißig Strohseile zu langen Seilen geflochten. Das Dinkelstroh wurde erst in Wasser eingeweicht und nach dem Flechten getrocknet. Am Morgen wurde dann unter strenger Geheimhaltung einer mit den Strohseilen bis zum Hals umwickelt, aber so daß er frei beweglich war. Der Kopf wurde mit losem Stroh eingehüllt und obenauf eine Pfingstrose befestigt. An langen Leitseilen wurde der Pfingsthagen dann von seiner Begleitmannschaft durch den Ort geführt. Mit lauter Stimme hatte er einige Sprüche zu sagen, z.B:
Pfingsthaga, Pfingsthaga bin i gnannt,
laufa kani s'isch a Schand,
kocha kani suhr und süaß,
wer's nit glaubt,
der isch an Siach!  Ich bin der König der Sachsen,
wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen.
Ich hätt euch gerne welche mitgebracht,
aber ich habe erfahren,
daß man auch hier schöne haben kann!  Hit morga hau i zum Fenster naus guggd,
hau gugged wias Wetter stoht,
s'Wetter stoht am Firmament,
d'Lauffamar Maidli hond Sigl im Hemd!  Von den Begleitern gingen einige mit Körben von Haus zu Haus, um zu sammeln:
I bi da König der Mohra,
hau Guat und Geld verlora,
drum bitt'i daß'r mar ebbes gennd,
und wenn'r mar ebbes gennd,
no gennder mar's bald,
denn i muaß hit Nacht no dur an stockfinstra Wald,
Eier in Kratta,
Schmalz in Haffa,
Geld in Sack!
Nach dem Geschenk: Dankschöö,  Ade!
Mit dem Sammelgut wurde dann ein lustiges Fest gefeiert.
Referenzen
Bürgermeisteramt, Kehlhof 2, 78652 Deißlingen.

