Pfingstritt
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jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
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Region
Staat
Beschreibung
Der evangelische Pfarrer Eugène Bach gibt in dem Obenheimer Gemeindeblatt (No. 40, 1912) folgende Schilderung von dem Obenheimer Pfingstritt:
"Mit dem Weidgang verschwand ein alter Obenheimer Brauch, das Wettrennen, das die Burschen in der Frühe des Pfingstmontags auf dem bloßen Roß quer über das Ried veranstalteten. Der Trab ging vom "Kühläger" aus. Ziel war die Neudörfler Straße. Zwei Burschen aus angesehener Familie waren die "Meister", das ist die Ordner. Die gleichaltrigen Mädchen hatten aus gesammeltem Gelde Preise für die Sieger besorgt. Erster Preis war ein großer künstlicher Strauß mit Band; zweiter eine Fahne; dritter ein kleiner Strauß; die übrigen Teilnehmer erhielten Treibschnüre. Dann gings im Zug ins Dorf hinein auf den Tanzboden, wo die Dorfmusikanten aufspielten. In Erinnerung ist noch das "Irel" (Irion) mit seiner Geige. Dem Zug voran gingen "Hansel und Gretel", zwei Strohpuppen, die auf einem schräglaufenden Rad mittelst Zapfen so befestigt waren, daß sie abwechselnd auf- und niederhüpften, wenn das Rad sie bewegte. Das Rad lief um einen Zapfen an einer Stange, die ein Pflugkarch hinter sich herzog."
Das letzte Wettrennen in Obenheim fand in der Gewann "Leer" im Jahre 1852 statt. Als sich dann die Fläche als zu klein erwies, wurde der Brauch vollständig eingestellt.
Referenzen
Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Mai 1936, S.142.