Pfingstspiel

Tuttlingen

Tuttlingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

20.05.2024 (Pfingstmontag = Montag nach Pfingstsonntag)

Nächstes Jahr

09.06.2025 (Pfingstmontag = Montag nach Pfingstsonntag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Tuttlingen

Kreis

Tuttlingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Heischebrauch, jedoch mit Schwerpunkt auf dem Spiel des Einholens des Frühlings. Veranstalter und Teilnehmer sind die Burschen unter 17 Jahren. Auf einer Wiese treffen sich die Burschen und in Zweikämpfen wird festgestellt, wer die Stärksten sind. Der Sieger wird der Maienführer, der Zweite der Pfingstbutz oder Pfingstlümmel, ein anderer der Fähnrich. Der Maienführer der als Zeichen eine grüne Birke trägt, ist festlich gekleidet mit weißem Hemd und bunten Bändern. Der Pfingstbutz wird draußen im Wald ganz in grüne Zweige eingebunden, mit Schellen behängt, er bekommt eine Gesichtsmaske von Tannenrinde und eine hohe Laubkappe. Am Pfingstmontag treffen sich die Spieler, alle zu Roß draußen vor dem Dorf hinaus. zuvor haben die Mädchen die Rosse geschmückt. Da wartete die ganze Jugend, die alten stehen unter den Fenstern und Haustüren, lebhafte Buben begleiten den Zug mit Jubel und Zuruf. Nun geht es zu den wichtigsten Häusern, zu dem Herrschaftshaus, dem Amtmann, zum Pfarrhaus, zum Schultheißen, zu den Bauern nacheinander. In Körben und Hafen wird gesammelt, überall werden die überlieferten Reimsprüche hergesagt immer möglichst laut und deutlich. Das eigentliche Spiel beginnt am Pfingstmontag nach der Vormittagskirche. Wenn dann der Nebenzweck des Spiels das Einsammeln, fertig und die Körbe gefüllt sind, auch Geld im Beutel ist, wird der Pfingstbutz, der in grüner Laub gebundene Winter unter Stroh begraben und so der Sieg des Frühlings endgültig vollzogen. Dann geht¿s ins Wirtshaus, wo geschmaust und unter Beteiligung der Großen gefestet und getanzt wird.
Der Brauch sei entstanden aus dem Brauch der Roßhirtenbuben, auf Pfingsten in Höfen und Häusern des Kirchenspiels herum Gaben, vor allem Eier und Butter oder Schmalz einzusammeln und dann in einem Wirtshaus daraus einen Schmaus zu veranstalten. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde das Spiel regelmäßig, später nur noch gelegentlich gehalten.

Referenzen

Württemberg. Zeitschrift im Dienste von Volk und Heimat. 6/1934, Heft 66, S. 267 ff.