Processione di Gannariente

Bei der Schöpfung der Erde, so heißt es, habe der liebe Herrgott allen fruchtbaren Boden für die Nachbartäler aufgebraucht. So sei für für das "Valle Bavona" nur der Abfall übrig geblieben. Dennoch, oder gerade deshalb, findet alljährlich am ersten Sonntag im Mai, eine vierstündige Prozession durch das Tal statt. Singend und betend marschieren die Pilger elf Kilometer bergauf, durch das einst als besonders gefährlich geltende Gebiet. Neben der kargen Landschaft, hätten auch häufige Lawinenstürze das Tal für die Einheimischen so unattraktiv erscheinen lassen.
Die Prozession startet vor der Kirche in "Cavergno" und endet vier Stunden später im Oratorium von "Gannariente". An der Spitze der Prozession tragen die Pilger ein Holzkreuz, gesungen werden verschiedene Litaneien. Während der Prozession kommen die Pilger an vielen Orten vorbei, wobei sich Ihnen immer mehr Menschen anschließen. Den Mittags findet in "Sanlerto" ein gemeinsames Vesper statt.Vor jedem Weiler erwarten Männer und Frauen die Pilger, die sich ebenfalls um ein altes Tragekreuz scharen. "Lincontro" (Die Begegnung) nennen die Menschen den Augenblick wenn sich die Gruppen und die Herrgottsfiguren begegnen.