Romulafest
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15.09.2024 (3.Sonntag im September)Nächstes Jahr
21.09.2025 (3.Sonntag im September)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Am "Romula-Sonntag" findet um 6 Uhr ein Weckruf durch den Spielmannszug statt. Um 9 Uhr wird feierliches Hochamt mit einem Festprediger (meist auswärtiger Prediger) gehalten. Anschließend geht man in feierlicher Prozession durchs Dorf unter Beteiligung der Bürgerwehr (Spielmannszug, Musikkapelle und Grenadiere, ca. 130 Mann) und der Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine (Blutreitergruppe, Feuerwehr, Trachtenverein, Rot-Kreuz-Abteilung, Reiterverein). Danach schießt die Bürgerwehr Salut für die Geistlichkeit und Vertreter des Hauses Waldburg, den Bürgermeister und Gemeinderat und die Gäste. Anschließend findet auf dem Schulplatz ein Konzert statt. Ab Samstag ist dort ein Vergnügungspark. Am "Romula-Montag" ist Spiel-Nachmittag für die Kindergarten- und Schulkinder (Grund- und Hauptschule) und anschließend "Hockete".
Geschichte:
Die Gebeine der "heiligen" Romula wurden 1725 von Wolfegg nach Waldburg überführt, gestiftet von der Gräfin Antonie von Wolfegg. Am 3. Sonntag im September 1725 fanden sie ihren Platz im neuen Hochaltar. Dieser wiederum wurde gestiftet von Antonies Schwägerin Gräfin Maria-Anna von Schellenberg in Wolfegg, der Gattin des Grafen Ferdinand Ludwig, des Erbauers der Wolfegger Stiftskirche.
Romula ist eine Reliquie aus der Katakombe der heiligen Priscilla in Rom. Am Romulafest tritt anstelle des Altarblattes (Hausheilige derer von Waldburg: Wunibald, Willibald und Walburga mit Waldburg im Hintergrund, gemalt 1725 von Gabriel Weiß aus Wurzach) das Reliquiar der heiligen Romula im reichgeschnitzten, vergoldeten Barockschrein.
Seitdem wird das Romulafest als Hochfest der Waldburger am 3. Sonntag im September begangen.
Die Tradition war vorübergehend für zwei Jahre unterbrochen. Im Schreiben des Bischöflichen Ordinariats Rottenburg vom 9. Oktober 1849 heißt es:
"...Erlaß von öffentlicher Kanzel zu verkünden, daß wir Kraft unseres Oberhirtlichen Amtes die kirchliche Feier des sogenannten Romulafestes hiermit gänzlich untersagt haben wollen, damit dieselbe fortan nicht anstatt zur Auferbauung und zum Seelenheil der Gläubigen zu dienen, zum Ärgernis und sittlichem Verderben derselben beitrage..."