Sankt-Theobald-Feier / Crémation des trois sapins
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Beschreibung
Das gotische Münster zu Thann ist dem heiligen Theobald geweiht und war während des ganzen Mittelalters eine berühmte Wallfahrtskirche. Am 1. Juli des Jahres wird das Patronsfest der Kirche mit großer Feierlichkeit abgehalten.
Am Vorabend des Patroziniums hat sich die Erinnerung an die Legende der drei brennenden Tannen in einem Volksbrauch gehalten. Es werden auf dem freien Platz neben der Münsterkirche drei dicke Tannenstämme, längs durchsägt und mit Brennstoff durchtränkt, aufgestellt. Um 9 Uhr abends ertönt dann vom Münsterturm Glockengeläut, und vor dem Kirchenportal bildet sich eine Prozession mit Fackeln, an deren Spitze der Pfarrer und die anderen Geistlichen im Ornat schreiten. Unter den Festklängen einiger Musikvereine und der Hornsignale der Feuerwehr bewegt sich der Zug langsam um die Kirche herum und nimmt dann vor den drei Tannen Stellung. Zu gleicher Zeit werden unter dem Helm des durchbrochenen Turmes Feuerwerke losgelassen und bengalische Flammen abgebrannt. Dann nahen der Pfarrer, der Bürgermeister und der Beigeordnete den drei Tannen und stecken sie, jeder eine, in Brand. Bald lodern sie hell auf dem Platz. Auf dem nahen Rangenberg wird ebenfalls ein großer Holzstoß angezündet. Bald stürzen die drei Bäume dann nacheinander um, dann spielt die Musik auf "Großer Gott, wir loben dich!" und alles singt begeistert mit.
Viele, besonders junge Leute, holen sich einen der glühenden Holzsplitter, welche gelöscht für Haus und Dach Schutz bringen sollen.
Am darauffolgenden Tag ist dann das Theobaldusfest in der Pfarrei.
Referenzen
Die St. Theobaldfeier zu Thann. In: Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Juni 1925, S. 167f.Edith Schweizer-Völker: Butzimummel, Narro, Churri. Bräuche in der Regio. Basel 1990. S. 85ff.

