Schurtag

Aus "Wülflins Statutenbuch von Oberkirch und Oppenau" (1549) erfahren wir, daß am Montag nach dem ersten Fastensonntag in Oberkirch (und am Aschermittwoch sonst in der nördlichen Ortenau) der sogenannte Schur- oder Schauertag gefeiert wurde. Das Feiern dieses Tages hieß "schuren" und bestand hauptsächlich in Essen und Trinken in Gasthäusern. Außerdem hielt man an diesem Tag die Jahrzeit von Heinrich Distelzweig (?), wobei der Schultheiß und die Gemeinderäte, "die Zwölfer" zum "Altar gehen und Opfern" mußten. Dann lud man alle Einwohner, alt und jung, arm und reich, sogar den Probst und den Convent in Oberkirch vom Kloster Allerheiligen zu einem Imbiß ein, bei dem es lustig herging. Die Frauen pflegten einen Schultheiß aus ihrer Mitte zu wählen und hielten ein Gericht ab, wobei dann die Männer schlecht genug wegkamen und allerlei Scherz getrieben wurde.