Sechseläuten und Kinderumzug

Der Verband der Zünfte Zürichs veranstaltet alljährlich am dritten Montag im April das Zürcher Sechseläuten und als ergänzende Veranstaltung am Sonntag zuvor einen Kinderumzug, an dem alle schulpflichtigen Kinder teilnehmen können. Fällt der dritte Montag im April auf den Ostermontag, wird das Fest erst am vierten Aprilmontag, also eine Woche später gefeiert, fällt er auf den Montag der Karwoche, wird es eine Woche vorverlegt auf den zweiten Aprilmontag.

Kinderumzug:
Die Kostüme für den Kinderumzug können gegen Gebühr im Kongresssaal entliehen werden; im Zunfthaus zur Waag erfolgt die Einschreibung der Teilnehmer. Sofern die Witterungsverhältnisse die Durchführung des Kinderumzuges zulassen, werden am Festsonntag ab 11 Uhr Fahnen an St. Peter ausgehängt. Die Kinder sammeln sich um 13.45 Uhr an der Lintheschergasse an deren Seitengassen sowie an der oberen Löwenstraße und an der Uraniastraße, um 14.30 Uhr erfolgt der Abmarsch. Die Spitze des Zuges befindet sich an der Löwenstraße, Höhe Schützengasse. Der Zug ist aufgeteilt in folgende Gruppen: Eröffnungsgruppe (u.a. Vorstand des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs, Tessiner Trachtengruppe, Spiel: Knabenmusik der Stadt Zürich. Banner der Stadt Zürich und der ehemaligen Vorortgemeinden), Mittelalter (u.a. Karlsschüler aus der Zeit um 1260, Minnesängergruppe aus dem 13. und 14. Jh., Regan-Zunft-Regensdorf mit Wagen, Planwagen, Werkleute, Volk von ländlichen Kostümen des 15. Jh. ), Renaissance, Barock und Régence (u.a. Landsknechte, Renaissance-Kostüme um 1500, Wagen mit Weidig, die Hirsebreifahrt nach Straßburg darstellend, spanische Hoftrachten um 1550-1620, spielende Kinder nach Kupferstichen von Conrad Meyer (1657), Barockkostüme aus der Zeit des 30jährigen Krieges, Zürcher Kirchentrachten des 18. Jh. , Turmwagen), Rokoko (u.a. Fluntermer Grenadiere, Kyburgerinnen, Rokokofiguren mit Sänfte, Diligence), Directoire, Empire und Biedermeier (u.a. Directoirefiguren, Empireknaben und -mädchen, Kutsche, Spiel: Stadtmusik Eintracht in Handwerkerkostümen der Wollweber und Tuchmacher, das Knabenschießen im Wandel der Zeiten. Tätschschießen anfangs 16. Jh., Aufmarsch zum Knabenschießen im Sihlhölzli 1848), Fremde Völker (Spiel: Stadtjugendmusik Zürich, Indianer zu Fuß und zu Pferde, Präriepost, Cowboys zu Fuß und zu Pferd, Peruaner mit Lama, Chinesen und Japaner, Tibeter, Araber, Karawane mit Kamel und Dromedar, Moscheewagen, Ostländer, Postkutsche, Skandinavier, Spiel: Knabenmusik unteres rechtes Zürichseeufer, Griechen, Italiener, Belgier, Deutsche, Holländer, Franzosen, Sizilianerwagen, verschiedene Länder Europas, Zigeunergruppe mit Eselwagen und Tieren), Schweizer Trachten (u.a. Schweizer Banner und Kantonsbannerträger, Trachten aus allen Kantonen), Zürcher Trachten (u.a. Kinder in den ländlichen Kostümen des 18. Jh., Landleute der Grafschaft Kyburg, des Weinlands und des Oberlands und als Abschluss die Gruppe der Jungzünftler, die den Wagen mit dem Böögg mit sich führen.
Der Zug führt durch die Bahnhofsstraße, über den Limmatquai und die Quaibrücke zum Kongresshaus, wo der Zug sich gegen 16 Uhr auflöst. Die Kinder begeben sich anschließend zum Imbiss ins Kongresshaus.

Das Sechseläuten:
Der Zug der Zünfte formiert sich um 15.30 Uhr an der Löwenstraße und deren Nebenstraßen. Die Spitze des Umzuges befindet sich an der Löwenstraße in Höhe Schützengasse. Der Abmarsch erfolgt um 15.45 Uhr. Am Zug nehmen die Zünfte Zürichs teil. Die Reihenfolge wird alljährlich ausgelost. Ziel des Umzuges, der über die Bahnhofstraße und den Limmatquai führt, ist der Alte Tonhallenplatz beim Bellevue, wo um 18 Uhr das Böögg im Beisein sämtlicher Zünfte und von den Reitergruppen umritten, verbrannt wird; der Böögg ist ein ca. 6 Meter hoher "Schneemann" aus Papier und Watte, der mit Feuerwerkskörpern gefüllt ist. Nach der Verbrennung des Bööggs marschieren die Zünfte getrennt in ihre Zunfthäuser und -lokale zurück. Die Zünfte sind ab ca. 21 Uhr wieder in den Straßen der Altstadt zu sehen. Mit Musik und Laternen machen sie nächtliche Besuche bei den anderen Zünften, wo Reden und Trinksprüche gewechselt werden.