Seelenwoche
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Beschreibung
Die Ultner Bäuerin bäckt auf Allerheiligen einen Haufen Schmalzkrapfen. In der Seelenwoche ziehen nämlich die Burschen eines Berges - die man hier "Werch" nennt, z.B. Außerwerch, Staffelswerch, Kirchenwerch, Brunnenwerch, Mariolwerch. Außer Wiesenwerch - herum. Dabei lärmen sie. Bis 1956 durften sie auch noch schießen. Schließlich bettelt einer: I bitt enk, gebt mir a Prapfl,
i bin sov'l arms Zapfl.
Gebt mir an Pfannenfleck,
sonst geah i enk nimma wöck,
gebt mir an Löffl voll Füll,
na'r bin i wieder a Weilele still.
Wenn du mir kuan gibst, soll man di
überschi, unterschi in Raach auihängen
und drunter a Suppn anbrennen. Selbstverständlich verweigert kaum eine Bäuerin die erbettelten Krapfen. Sie erhält dann zur Antwort. I bedank mi für die Krapfn und für guatn Willn,
dös hattets schun besser gmögg fülln,
da isch nicht wie's laare Feal,
kua Oa drein und kua Meahl.
I bitt enk, Vater, leicht miar a Beil oder Zapin,
sonst bring i dö Dinger ninderscht hin.
Referenzen
Friedrich Haider: Tiroler Volksbrauch im Jahreslauf, Innsbruck/Wien/München 1968, S. 267f.