Sichelhenke
Turnus
jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Nach Abschluss der Ernte wurde in Laichingen die Sichelhenke gefeiert. Man henkte die Sicheln an einen Dachbalken oder hackte sie dort fest. Dann wurde gut zu Mittag gegessen und nachmittags im Wirtshaus weiter gefestet. Oft spendierte der Bauer ein Fass Bier, das sogenannte "Abschneidbier".
Die Jungen waren zu allerlei Schabernack aufgelegt. Dem Gesinde und allen an der Ernte Beteiligten wurde oft auch das "Trinkgeld" ausgehändigt. Der Rossknecht als Hauptperson erhielt fünf Mark, die anderen etwas weniger. Mancherorts fragte man an diesem Tag die Dienstboten, ob sie sich noch ein weiteres Jahr verdingen wollten. Gingen sie darauf ein, so erhielten sie ein Dinggeld und man sagte dann, er oder sie habe "d'Hafteng scho g'nomme".
Mit dem Aufkommen neuer Maschinen in der Landwirtschaft geriet dieser schöne Brauch mehr und mehr in Vergessenheit. In einzelnen Orten, so in Aichen bei Nellingen, wurde noch in den fünfziger Jahren die Sichelhenke feierlich begangen.
Referenzen
Sammlung volkstümlicher Überlieferungen. Unveröffentlichtes Manuskript von Schullehrer Mangold aus Feldstetten. Ortsarchiv Feldstetten. Alltagsleben, Sitten und Gebräuche in Laichingen zu Beginn dieses Jahrhunderts. Manuskript der Laichinger Lehrerin M