St. Urbanus-Fest

Am Morgen gingen die Rebleute gemeinschaftlich zur Kirche, dann durchzogen sie mit dem Bild des Heiligen Urbanus, der mit Rebblüten, sogenannten Rebsamen, geschmückt war, die Stadt und sammelten von Haus zu Haus Gaben. Der Erlös wurde dann gemeinschaftlich vertrunken und verzehrt. (Ende des 18. Jh.)
Mit der Entwicklung der Stadt zum Weltbad gingen naturgemäß die landwirtschaftlichen Betriebe zurück, und wo einst die Weinberge der Badener Bürger die Hügel zierten, erheben sich jetzt (1927) stattliche Villen. Aber immer noch ziehen am Tage St. Urbanus, oder am darauffolgenden Sonntag die Mitglieder der Genossenschaft der Rebleute mit ihrer Fahne gemeinsam zur Kirche. Nach dem Gottesdienst geht der Zug in ihre Herberge im Kranz, wo der alte Schutzherr Urbanus von ehemals, den man mit seinen Zunftsachen auf einem Speicher wieder gefunden hat, auf das zusammengeschmolzene Häuflein seiner Jünger herabsieht.