Stadtpatrozinium

Das Stadtpatrozinium wird mit einem Festgottesdienst und einer Prozession begangen. Vor dem Gottesdienst empfangen der Bürgermeister, der Stadt- und der Pfarrgemeinderat den Festprediger und geleiten ihn durch ein von der Feuerwehr zum Einzug der Ehrengäste auf dem Münsterplatz gebildetes großes Spalier zum Gottesdienst. Zu seiner Predigt auf der Kanzel wird der Festprediger von einem Polizisten geleitet. Dieser Brauch erinnert an jenen Pfarrer Haas, der in der Zeit der Reformation im Münster eine ketzerische Predigt gehalten hatte und "durch das beherzte Einschreiten des Stadtschreibers" sein Heil in der Flucht durch das heute noch so genannte "Haas Pförtle" gesucht hat. Um der Wiederholung eines solchen peinlichen Vorgangs vorzubeugen, verschloß der Stadtpolizist bis nach dem Krieg hinter dem Prediger sogar die Kanzeltür. Die an den Gottesdienst anschließende Prozession wird von der Chorgemeinschaft und der Stadtkapelle im jährlichen Wechsel mit den Musikkapellen aus den Stadtteilen begleitet. Acht Zunftfahnen, die an das mittelalterliche Zunftwesen der Stadt erinnern, werden bei der Prozession mitgetragen. Der Prozessionsweg führt durch die Münsterbergstraße, Neutorstraße und Rheinstraße. Auf dem Werdplatz, wo ein kunstvoller Blumenteppich gelegt wurde, wird Station gemacht.