Sternsingen

Bitche

Moselle

Grand Est

France - France

Dieses Jahr

25.12.2024 (25.12. 1. Weihnachtsfeiertag/Die zwölf Heiligen Nächte), 01.01.2024 (1.1 Neujahr)

Nächstes Jahr

31.12.2025 (31.12. Silvester /Altjahresabend/), 06.01.2025 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

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Ort

Bitche

Kreis

Moselle

Region

Grand Est

Staat

France - France

Beschreibung


Zwischen Weihnachten und Epiphanie machen die "drei Könige" ihre traditionellen Umzüge durchs Dorf. Nach der Tagesarbeit ziehen sie, d. h. drei verkleidete junge Burschen, von Haus zu Haus. Sie haben goldene oder silberne Papierkronen auf. Balthasar, der Mohrenkönig, ist gewöhnlich der Anführer. Er trägt einen drehbaren goldenen oder silbernen Stern auf hoher Stange. Sein Gesicht und die Hände sind mit Schuhwichse oder Ruß kohlschwarz gestrichen. Der zweite König hat einen mächtigen Bogenkorb. Der dritte trägt Schelle und "Sparkästchen". Wenn das "Erscheinungsglöckchen" vor einer Haustüre ertönt, wird diese geschwind geöffnet. Die drei Könige treten dann, das kindlich froh klingende Sternlied singend, langsam und feierlich ein. Überall werden sie freudig aufgenommen und vielfach mit Äpfeln, Nüssen, Kuchen und Geld beschenkt. Als eine den Umständen entsprechende Geldgabe sieht man die "Plotzerten" an. Das sind die großen, kupfernen Zehncentimesstücke, die dieses Jahr (1935) zum letzten Mal rappeln. Vom Stern- oder Dreikönigslied gibt es bezüglich der Melodie und insbesondere des Textes eine Unmenge Varianten. Fast jedes Dorf hat die seinige. Es folgt eine der rhythmisch schönsten, die um das Jahr 1870 von "Colas Buwe" aus Rech verfaßt worden sein. Heute wird sie mit Abweichungen im Text in der Umgebung von Rech noch gesungen.

1. Drei Könige kommen aus Morgenland
Und reichen euch allen die glückliche Hand...

2. Wir gingen zusammen den Berg herauf,
Herodes, der schaute zum Fenster heraus.

3. Und fragte uns dreie mit falschem Sinn:
"Ihr lieben drei Weisen, wo wollet ihr hin?"

4. "Wir wollen dahin, wo geboren heut'
Ein Kindlein von einer gar heiligen Maid.

5. Wir sind die drei Weisen vom lichten Stern
Und brächten dem Kindlein ein Opfer so gern."

6. Herodes, der Falsche, sprach mit Verdacht:
"Warum ist der dritte im Bunde so schwarz?"

7. "Das ist Balthasar aus dem Mohrenland,
Als mächtiger Herrscher berühmt und bekannt."

8. "Bist du Balthasar aus dem Mohrenland?
So reich mir als Freund deine rechte Hand."

9. "Vierfürst, meine Rechte bekommst du nicht,
Du bist der Herodes, dir trauen wir nicht.

10. Der Stern, unser Stern tut sich rummer drehn,
Wir müssen heut Abend noch unbedingt gehen."

11. Da sprach der Herodes im Eigensinn:
"Ihr wollet nicht bleiben, so fahret dahin!"

12. Wir zogen nun über das Feld hinaus,
Der Stern ging auf einmal uns wieder voraus.

13. Durch Bethlehem führte er uns sofort
Hinaus zu dem Stalle, zum heiligen Ort.

14. Wir traten geduckt in den Stall hinein,
Zu Joseph, Maria, zum Jesulein.

15. Im Krippelein lag das Kind nackt und bloß,
Maria erhob es und nahm's auf den Schoß.

16. Sankt Joseph zog eilig sein Hemdlein aus,
Maria verfertigte Windelein draus.

17. Wir knieten uns nieder und beteten an,
Es hatte Maria viel Freude daran.

18. Wir brachten ihm Myrrhe, Weihrauch und Gold,
Und siehe, das Kindlein lächelte hold.

19. So wie wir's verkünden, so ist's geschehn.
Adieu, all ihr Lieben! Auf Wiedersehen!

20. Wir reichen zum Abschied die rechte Hand
Und ziehen nun weiter von Land zu Land.

21. Der Stern, unser Stern tut sich rummer drehn,
Wir müssen heut Abend noch weiter gehn.

Referenzen

Elsaß-Land - Lothringer Heimat, Januar 1935, S. 5.