Wallensteinfestspiele

Ablauf:
Im Hof der ehemaligen Universität Altdorf werden seit 1894 die Wallenstein-Festspiele abgehalten. Kern der Festspiele ist das Volksstück "Wallenstein in Altdorf", das der Lehrer Franz Dittmar den Altdorfern auf den Leib schrieb und mit dem er der wilden Studentenzeit Albrecht von Wallensteins in Altdorf ein Denkmal setzte. Seit 1973 erweiterte sich der Rahmen um eine immer umfassendere Bearbeitung der Schillerschen Wallenstein-Trilogie. Dieses Programm, in dem Laienschauspieler unter Anleitung von Profi-Regisseuren höchstes Niveau bieten, wird ergänzt durch farbenprächtiges Lagerleben in der Altdorfer Altstadt an jedem Festspielsonntag und durch abwechslungsreiche Rahmenprogramm-Veranstaltungen, die für jeden Geschmack etwas bieten.

Geschichte:
Einmalig in der Festspielszene Deutschlands, lässt es in überaus lebendiger Weise das Studentenleben der Renaissancezeit wieder erstehen. Wallenstein, der tatsächlich in Altdorf studierte, wiegelte seine Kommilitonen zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf, legte sich mit einem anderen Studenten an und wollte sich gar mit ihm duellieren ¿ wegen einer schönen jungen Frau natürlich. Zum Duell kam es aber nicht, weil Wallenstein mit dem neuen Karzer Bekanntschaft machen musste. Schließlich trat er, gefolgt von vielen seiner Kommilitonen, ins kaiserliche Heer ein. Das dramatische Nachspiel zeigt, wie Wallenstein im Dreißigjährigen Krieg als Feldherr nach Altdorf zurückkehrt und die Stadt mit Plünderung bedroht. Es ist seine Jugendliebe, die sich ihm mutig entgegenstellt, sein Herz zu rühren vermag und damit die Stadt und ihre Bevölkerung vor einem schlimmen Schicksal bewahrt. Oliver Karbus, ein vielbeschäftigter Regisseur im südeuropäischen Raum, bietet dem Publikum eine spannende Inszenierung und den Altdorfer Laiendarstellern alle Möglichkeiten, ihr ganzes schauspielerisches Talent zu entfalten. Etwa 200 Darsteller lassen am Originalschauplatz, dem Innenhof der ehemaligen Universität Altdorf, die damalige Zeit wieder lebendig werden.

Quellen:
Wallenstein ist die gängige Bezeichnung für eine Dramen-Trilogie von Friedrich Schiller. Sie besteht aus den Werken "Wallensteins Lager", "Die Piccolomini" und "Wallensteins Tod". Schiller behandelt in seiner Trilogie den Niedergang des berühmten Feldherrn Wallenstein, wobei er sich an den realen historischen Ereignissen orientiert. Wallenstein scheitert auf dem Gipfel seiner Macht, er ist der erfolgreiche Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee, als er beginnt, sich gegen seinen Kaiser Ferdinand II aufzulehnen. Das Werk spielt im Winter 1634 (16 Jahre nach Beginn des 30jährigen Krieges in der böhmischen Stadt Pilsen, wo sich Wallenstein zu jener Zeit mit seinen Truppen aufhält. Für die letzten beiden Aufzüge wechselt der Schauplatz nach Eger, da Wallenstein dorthin flieht. Schiller vollendete diese Trilogie 1799.