Wallfahrt zur Muttergottes
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24.05.2026 (Pfingstsonntag = 7. Sonntag nach Ostern)Turnus
jährlich
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Beschreibung
Eine Gelübde folgend findet jährlich eine Wallfahrt zum steinernen Bild der Muttergottes auf den Bogenberg statt. Mitgetragen wird eine riesenhafte Kerze, genaugenommen ist es eine dreizehn Meter hohe hölzerne Stange, die in den Tagen vor dem Pfingstfest mit roten Wachssträngen sorgfältig umwickelt und mit grünen Büscheln geschmückt wird. Die Wachsstränge sind so eng gewickelt, daß man von der Holzstange nichts mehr sieht. Diese über einen Zentner schwere "Kerze" wird immer abwechselnd von zwei Männern getragen, und zwar waagerecht über der Schulter. "Das Kreuz", wie dieser Wallfahrtszug genannt wird, nimmt in der Morgendämmerung des Pfingstsamstags seinen Weg auf und führt zunächst nach Vilshofen. Dort geht es über die Donau, dann stromaufwärts über Hofkirchen und durch den langgestreckten Winzer nach der Benediktinerabtei Niederaltaich. Von hier nach Deggendorf, wo die riesige Kerze in der mittelalterlichen Grabkirche für die Nacht hingestellt wird. Am zweiten Tag, am Pfingstsonntag geht es über Metten, Offenberg, Welchenberg und Pfelling und schließlich gegen Mittag, werden die Holzkirchener durch die Geistlichkeit und das Volk in Bogen mit Fahnen und Glockengeläut empfangen. Dann wird Mittag gemacht. Hat man sich gestärkt, kommt das große Pfingstschauspiel, auf das schon alles wartet - das Hinauftragen der Riesenkerze auf den Berg: Nun wird die lange Stange wie eine richtige Kerze aufrecht stehend den Berg hinaufgetragen - und zwar von einem einzigen Wallfahrer, der allerdings bei dem steilen Weg nach oben in immer kürzeren Abständen abgelöst werden muß. In der Kirche wird die Kerze vor dem Gnadenaltar, vor dem steinernen Bild der Mutter Gottes, abgesetzt, neben der Kerze, die die Holzkirchner im Jahr zuvor hierher gebracht haben.
Referenzen
Paul Ernst Rattelmüller: Bairisches Brauchtum im Jahreslauf. Von Nicolo bis Kathrein. München 1985. S. 194f.

