Wallfahrtsfest „Mariä Heimsuchung“
Dieses Jahr
02.07.2024 (2.7. Mariä Heimsuchung /)Nächstes Jahr
02.07.2025 (2.7. Mariä Heimsuchung /)Turnus
jährlich
Festausübung
aktuell
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Durchführende des Wallfahrstfest "Mariä Heimsuchung" in Bergatreute ist die katholische Pfarrgemeinde Bergatreute.
Seit ca. 1750 wird alle Jahre der örtliche Feiertag "Mariä Heimsuchung" jeden 02. 07. begangen (mit zeitweiligen Unterbrechungen).
Nach einem feierlichen Hochamt versammeln sich die Gläubigen aus dem Ort und der näheren Umgebung zur Prozession.
Aus diesem Anlaß wird das spätgotische Gnadenbild "Maria Blut" aus dem Hochaltar durch die Fluren getragen.
Dieses wundertätige Gnadenbild ist eine Kopie des ikonenhaften Gnadenbilds von Ré (bei Locarno).
Eine Kopie dieses Bildes gelangte nach Klattau (Böhmischer Wald).
Der Bürgermeister von Klattau und Pfarrer Mietinger waren Schwägersleute, und so wurde eine weitere Kopie für die Pfarrkirche Bergatreute gefertigt. Auch hier geschahen "Wunder".
Totgeborene Kinder (oder Kinder, die sofort nach der Geburt verstorben waren) wurden zum Gnadenbild gebracht, wenn sie noch keine Taufe erhalten hatten. Die Kinder kamen kurz zum Leben und konnten so schnell getauft und in geheiligter Erde begraben werden.
Über 200 Protokolle sind hierüber gefertigt. Zuletzt mußte der Bischof von Konstanz gegen die Verfahrensweise einschreiten.
Der Einzugsbereich der Wallfahrt reichte seinerzeit vom Elsaß im Westen, Walenstadt und Schruns im Süden bis Landsberg im Osten und bis zur Schwäbischen Alb.
1686 kam das Marienbildnis ins Pfarrhaus und bewirkte, dass Bergatreute zum Wallfahrtsort wurde.
Die Wallfahrt geht auf das Original des Bildes im italienischen Gebirgsdorf Re bei Locarno zurück.
Dort traf 1494 ein mutwilliger Steinwurf die Stirn der Muttergottes an der Außenwand der Kirche. Daraufhin trat Blut aus der Wunde und rann über die Gesichter der Madonna und des Jesusknaben.
Das Blutfließen dauerte nach den Gerichtsakten 20 Tage.
Dieses Wunder und die vielen folgenden Gebetserhörungen begründeten die bis heute blühende Wallfahrt zur "Madonna del Sangue" in Re.
Kopien des Bildes gelangten vor allem durch Kaminfeger nach Oberitalien und ins Habsburgerreich. In Wien ereignete sich 1685 ein weiteres Blutwunder an einer der Kopien.
Obwohl es in Bergatreute kein Blutwunder gab, entwickelte sich dort bald eine rege Wallfahrt zu dem Gnadenbild.
Mirakelbücher und Verkündbücher berichten von zahlreichen Gebetserhörungen und wunderbaren Heilungen.
Referenzen
Kirchenführer "300 Jahre Wallfahrt Bergatreute", 1986, S. 12.
Festbroschüre "300 Jahre Wallfahrtskirche Bergatreute", 1997, S. 27-44.