Weinlesefest
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jährlich
Festausübung
erloschen
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Wie das traditionelle Weinlesefest in Torbágy bei Budapest bis zum Zweiten Weltkrieg gefeiert wurde beschreibt Franz Bruckner wie folgt:
"Der "Lesefestsonntag" begann mit dem vormittäglichen Gottesdienst. Um ca. 13.00 Uhr nachmittags sammelten sich im Oberort die Festzugsteilnehmer. Die Spitze des Zuges bildete der Reiter, ihnen folgte die Dorfmusik, dann kamen der mit Trauben geschmückte "Lesewagen", der "Richter" mit seinem Gefolge, die "vermaschkerierten" Zigeuner und zuletzt die Dorfjugend, die sich dem Festzug angeschlossen hatte. Der Zug bewegte sich vom Oberort durch den Unterort bis zur Weberbrücke, überquerte den Füzesbach und kam zurück bis zur Beck-Kreisler-Brücke. Er endete am Dorfgasthaus, wo er schon von einer großen Menschenmenge erwartet wurde.
Gegen 15 Uhr spielte die Musik vor dem Wirtshaus den Eröffnungsmarsch zum Lesefesttanz ("szüreti tánc"). Dann ging man hinein. Die Decke des Tanzsaales war vollbehangen mit Weintrauben, Äpfeln, Paprika, gelben Rüben und sonstigen Ernteerzeugnissen. Die oberste Autorität im Saal stellte der gewählte "Richter" mit der Richterin an seiner Seite dar. Die Exekutive bestand aus den in ungarischer Nationaltracht angezogenen Mädchen und Burschen, die so genannten Gendarmen (Panduren).
Falls ein Freier für seine Auserwählte oder für seine Tänzerin von den an der Decke angebrachten Genüsslichkeiten etwas herunterriss, wurde er von den ständig auf der Lauer liegenden Pandurinnen und Panduren festgenommen. Der sich heftig wehrende "Dieb" wurde vor den Richter zitiert, der ihn gnadenlos zu einer empfindlichen Geldstrafe verdonnerte. Verständlich - zur Stärkung der Vereinskasse. Das Fest dauerte bis in die Morgenstunden."
"Der "Lesefestsonntag" begann mit dem vormittäglichen Gottesdienst. Um ca. 13.00 Uhr nachmittags sammelten sich im Oberort die Festzugsteilnehmer. Die Spitze des Zuges bildete der Reiter, ihnen folgte die Dorfmusik, dann kamen der mit Trauben geschmückte "Lesewagen", der "Richter" mit seinem Gefolge, die "vermaschkerierten" Zigeuner und zuletzt die Dorfjugend, die sich dem Festzug angeschlossen hatte. Der Zug bewegte sich vom Oberort durch den Unterort bis zur Weberbrücke, überquerte den Füzesbach und kam zurück bis zur Beck-Kreisler-Brücke. Er endete am Dorfgasthaus, wo er schon von einer großen Menschenmenge erwartet wurde.
Gegen 15 Uhr spielte die Musik vor dem Wirtshaus den Eröffnungsmarsch zum Lesefesttanz ("szüreti tánc"). Dann ging man hinein. Die Decke des Tanzsaales war vollbehangen mit Weintrauben, Äpfeln, Paprika, gelben Rüben und sonstigen Ernteerzeugnissen. Die oberste Autorität im Saal stellte der gewählte "Richter" mit der Richterin an seiner Seite dar. Die Exekutive bestand aus den in ungarischer Nationaltracht angezogenen Mädchen und Burschen, die so genannten Gendarmen (Panduren).
Falls ein Freier für seine Auserwählte oder für seine Tänzerin von den an der Decke angebrachten Genüsslichkeiten etwas herunterriss, wurde er von den ständig auf der Lauer liegenden Pandurinnen und Panduren festgenommen. Der sich heftig wehrende "Dieb" wurde vor den Richter zitiert, der ihn gnadenlos zu einer empfindlichen Geldstrafe verdonnerte. Verständlich - zur Stärkung der Vereinskasse. Das Fest dauerte bis in die Morgenstunden."
Referenzen
Franz Bruckner: Turwaller (Torbágy) Heimatbuch. Geschichte einer schwäbischen Gemeinde im Ofener Bergland. Ulm 1984, S. 133.