Wetterorakel / Rauhnächte

Irndorf

Tuttlingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

24.12.2025 (24.12. Heiligabend /), 01.01.2025 (1.1 Neujahr)

Nächstes Jahr

31.12.2026 (31.12. Silvester /Altjahresabend/), 06.01.2026 (6.1. Dreikönig /Epiphanie)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Geografie

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von maps.google.de zu laden.

Inhalt laden

Ort

Irndorf

Kreis

Tuttlingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung


Die Raunächte waren die heiligen 12 Nächte nach dem Heiligen Abend. Es gab verschiedene Bräuche.
Am Heiligen Abend stellte man 12 Zwiebelschalen auf und streute Salz hinein. Jede Schale bedeutete einen anderen Monat. Am Weihnachtsmorgen schaute man nach, wie stark in den einzelnen Schalen das Salz aufgesogen war. War es ganz aufgesogen und die Schale feucht, so bedeutete dies einen nassen Monat. Statt Zwiebelschalen nahmen manche Leute auch Walnüsse, halbierten sie und bestreuten die Hälften mit Salz.
Was man in den 12 Nächten träumte, sollte in Erfüllung gehen.
Wie das Wetter am Weihnachtsmorgen aussah, so war das Wetter das ganze Jahr.
Man beobachtete das Wetter an den folgenden 12 Tagen. Wie das Wetter am Weihnachtstag war, so war das Wetter im Januar, wie es am Stefanstag war, so der Februar, usw.
Am letzten Tag, an Dreikönig, stand man in der Nacht alle zwei Stunden auf, um nach dem Wetter zu sehen. Jede zweite Stunde bedeutete ein anderer Monat. So wie das Wetter zu der Stunde war, so war es dann im betreffenden Monat.
Die Etymologie des Wortes Rauhnacht ist umstritten.
Nach der einen Meinung geht es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch 'haarig' zurück, das heute in dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelzware noch in Verwendung ist. Es würde sich dabei auf mit Fell bekleidete Dämonen beziehen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben, oder aber vielleicht auf Rituale rund um das Nutzvieh. Eine andere Herleitung des Wortes Rauhnacht geht vom traditionellen Beräuchern der Ställe mit Weihrauch durch den Priester oder den Hofbauern aus. Diese Interpretation ist ebenfalls recht alt, schon Johannes Boemus (1520) und Sebastian Franck (1534) berichten über das Beräuchern: "Die zwolff naecht zwischen Weihenacht und Heyligen drey Künig tag ist kein hauß das nit all tag weiroch rauch in yr herberg mache / für alle teüfel gespenst vnd zauberey."
Je nachdem, ob man die erste oder die zweite Erklärung bevorzugt, wird die jeweilige andere als sekundäre Umdeutung interpretiert.