14.02. Valentin

In der Figur des heiligen Valentin (*unbekannt – +269) vermischen sich zwei historische Personen: derjenigen des Valentin von Rom und der des Valentin von Terni. Als verbindendes Element beider Protagonisten gilt deren Enthauptung in Rom und der anschließenden Verehrung als Märtyrer. Valentin ist der Schutzpatron der Liebenden, Verlobten und Bienenzüchter.

Die erste Überlieferung bezieht sich auf einen armen Priester, der ein blindes Mädchen geheilt haben soll. Liebende soll er, trotz Verbot, christlich getraut und, darüber hinaus, seine Vermittlung bei partnerschaftlichen Differenzen angeboten haben. Hilfe- und Trostsuchenden schenkte er eine Blume aus seinem Garten. Eine andere Erzählweise rückt den gleichnamigen Bischof von Terni in den Mittelpunkt: Dieser soll wundertätig den verkrüppelten Sohn des Rhetors Kraton in Rom geheilt haben und wurde enthauptet, weil er die Verehrung eines nicht-christlichen Standbildes verweigerte.

Die am Valentinstag zu beobachtenden Brauchformen haben in vielen Fällen vorchristliche Wurzeln und lassen sich auf die ebenfalls am 14. Februar stattgefundene Verehrung der römischen Göttin Juno zurückverfolgen, der an diesem Tag Blumen geopfert wurden. Auch Frauen wurden zu diesem Anlaß Blumen geschenkt. Junge Männer aus der „einfachen Bevölkerung“ zogen an diesem Tag Lose, auf denen die Namen der noch ledigen Frauen standen. Die so gelosten Pärchen gingen miteinander aus und manche sollen sich so ineinander verliebt haben. Dieser Brauch galt vielen römischen Aristokraten als unmoralisch. Allem Anschein nach vermischten sich jedoch diese vorchristlichen Brauchformen der römischen Antike mit der Geschichte des christlichen Märtyrers zu einer eigenständigen Brauchtradition..

Die ebenfalls zu dieser Zeit stattfindende Paarungszeit vieler Vogelarten regte Jahrhunderte später den englischen Dichter Geoffrey Chaucer zu seinem Gedicht „Parlament der Vögel“ an, dass von Partnerschaft und Liebesbeweisen handelt und zum Valentinsfest 1383 am königlich-englischen Hof vorgetragen wurde. Durch die Gregorianische Kalenderreform erfolgte Verlegung des Weihnachtsfestes in Gallien, wurde der „alte“ Termin der vierzig Tage später stattfindenden Lichtmess ebenso verschoben und mit dem Valentinstag „aufgefüllt“. Auf diese Weise hat sich über das mittelalterliche England und Frankreich der Valentinstag als „Tag der Liebenden“ in ganz Europa und seit neuster Zeit in unterschiedlichen Formen in der ganzen Welt verbreitet.

Die Bräuche zu diesem Tag sind vielfältig, gegenwärtig jedoch vielfach säkularisiert und kommerzialisiert. Ein älterer Brauch besagt, ein Mädchen werde den heiraten, den es am Valentinstag als ersten Mann erblickt; heiratswillige Männer überbringen deshalb möglichst früh am Morgen einen Blumenstrauß. „Valentinsbrot“ galt als Heilmittel, auch das heilende Beifußkraut ist ihm geweiht. Der Valentinstag galt als Unglückstag für das Vieh, deshalb durfte es an diesem Tag nicht arbeiten. In den Hansestädten trafen sich am Valentinstag die Zünfte zum Freundschaftsmahl. Im deutschsprachigen Raum verbreitete sich der Brauch der Blumengeschenke nach dem 2. Weltkrieg durch den Einfluss aus den USA: Der erste deutsche „Valentinsball“ fand 1950 in Nürnberg statt. Die heute verbreiteten Blumen- und Süßwarengeschenke gehen jedoch auf die Initiative der entsprechenden Industrien zurück.

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