Fastnacht / Fasnet

Trochtelfingen

Reutlingen

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag)

Nächstes Jahr

12.02.2026 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 15.02.2026 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 16.02.2026 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 17.02.2026 (Fastnachtsdienstag)

Turnus

jährlich

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N
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Geografie

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Ort

Trochtelfingen

Kreis

Reutlingen

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Figuren

Eine traditionelle Figur war bis ca. 1950 der „Hanswurst’l“, der oft zu Pferd auftrat. Die heutige Fasnets-Uniform der Stadtkapelle ist dem „Hanswurst’l“ nachempfunden. Weitere Figuren sind:

Bären: Bis etwa zum 1. Weltkrieg war ihr Kostüm aus Strohgeflecht, heute ist es eine Bärenfell-Imitation mit Maske. Zu den Bären kommen die Bärentreiber, die die Bären an einer Kette oder einem Tau führen. Die heutige Bärengruppe umfasst etwa 100 Personen.

Hexen: Die Gruppe der Hexen besteht aus ca. 100 kostümierten und maskierten Personen.

Neuere Gruppen, die erst ab 1960 nach und nach entstanden, sind:

Schreier: Die Gruppe umfasst etwa 60 Personen in Kostüm und Maske. Der Über- oder Schimpfname für die Trochtelfinger war „Lautheimer oder Schreier“, daraus ist die Schreier-Figur und der Narrenruf „Schrei Au!“ abgeleitet.

Hansele: Die Gruppe wird aus der historischen Bürgerwehr (ca. 30 Personen) gebildet mit weißem, bemaltem Kostüm und Maske, mit der Saubloder am Peitschenstock, die der Hanswurst-Figur entnommen ist. Außerdem tragen sie ein Schellengehänge über der Schulter.

Haidkatzen: Die Haidkatzen-Gruppe umfasst ca. 40 Personen mit Kostüm und Katzenmaske. Die Bewohner des Ortsteils Weiler Haid wurden schon in früheren Jahren Haidkatzen genannt, woraus sich diese Figur ableitet.

„Zigeuner“ (An dieser Stelle sei angemerkt, dass diese Begrifflichkeit eine von Stereotypen überladene und rassistische Fremdbezeichnung für Angehörige der Sinti/Roma ist. Die Bezeichnung wurde eigens vom NV Schrei-AU gewählt) Die Fastnachtsfigur trägt eine schwarze Hose und Jackett mit einer roten Schärpe und Schlapphut. Seit 1995 tragen sie unterschiedliche Holzmasken und haben Stand 2015 15 Mitglieder.

„Gompa-Goister“ (Gumpengeister): Die Gruppe wird aus ca. 20 Personen mit Kostüm und Maske gebildet. Der hier fließende Bach hat einige Untiefen, sogenannte Gumpen.

Städtlemer Stizleslumpen: Diese Gruppe (ca. 20 Personen), die sich aus ehemals Aktiven der Fasnet gebildet hat, trägt altes Zivil, ohne Maske. Ihr Erkennungsmerkmal sind rot-schwarz-gestreifte Pulswärmer, im Volksmund „Stizle“ genannt.

Ablauf:
Schon um die Jahrhundertwende ist auf einem noch vorhandenen Plakat (in Privatbesitz) der Prinz Karneval und die Prinzessin Karneval angekündigt, die es auch heute noch gibt. Dazu kommen die Prinzengarde (Tanzgarde, ca. 15 Mädchen) und der Nachwuchs, die Kinderprinzengarde.
Alle diese Gruppen sind im Narrenverein „Schrei Au“! zusammengefasst, der vom Narrenrat mit dem Narrenmeister an seiner Spitze geleitet wird. Narrenrat und obige Gruppen veranstalten die zweimal in der Eberhard von Werdenberg-Halle stattfindenden Bürgerabende, die weit über Trochtelfingen hinaus bekannt und beliebt sind. Sie haben sich aus den früher aufgeführten „Abendstückle“, lustigen und meist selbst verfassten Einaktern entwickelt. Die Besucherzahl liegt bei gut 1000.
Weitere öffentliche Veranstaltungen sind am Schmotzigen Donnerstag am Vormittag die Schülerbefreiung durch den Narrenrat (als Henkersknechte verkleidet), am späten Nachmittag das Narrenbaumsetzen auf dem Rathausplatz mit Folterung des Schultes und darauf folgender Schlüsselübergabe an das Prinzenpaar.
Am Sonntagabend findet ein Tanzabend mit einer namhaften Stimmungskapelle statt, der sich großer Beliebtheit erfreut.
Am Rosenmontag vormittags findet die große Kinderspeisung statt. Hierbei werden an ca. 600 Kinder „heiße Rote und Wecken“ verteilt. Anschließend wird der von der Stadt gestiftete große Narrenbaum öffentlich versteigert, der Erlös geht an den Narrenverein.
Danach bemerkt man schon die ersten auswärtigen Besucher und Gruppen zu dem nachmittags stattfindenden großen Narrenumzug mit 2500 bis 3000 Hästrägern incl. mehrerer Musikkapellen, Fanfaren- und Schallmeienzüge und Guckenmusiken. Eine Besonderheit für Trochtelfingen sind die etwa 20 im Umzug mitgeführten Fasnetswagen, die Vorkommnisse und Begebenheiten in der Umgebung und in der Politik glossieren. Ein Teil der Wagen kommt auch aus den umliegenden Orten. Der Umzug ist weit um der größte und zieht je nach Wetter bis zu 10.000 Besucher an. Nach dem Umzug beginnt eine richtige Straßen-Fasnet in Straßen, Gassen, auf Plätzen, in Wirtschaften und Besenwirtschaften.
Am Dienstagnachmittag findet der vom Narrenverein ausgerichtete Kinderball statt, wobei die Werdenberghalle bis auf den letzten Platz von den Kindern und ihren Begleitern mit ca. 800 Personen voll besetzt ist.
Bei allen diesen Veranstaltungen in der Halle übernehmen die genannten Gruppen im Wechsel die Bewirtung. Ebenfalls am Dienstagnachmittag teilen sich die Gruppen auf und nehmen an in der Nachbarschaft stattfindenden Umzügen teil. Am Abend sammeln sich dann alle, die noch können und mögen, im Schlossgarten zur Fasnetverbrennung, organisiert von der Hexengruppe und umrahmt von der unermüdlichen Stadtkapelle. Mit letzten Büttenreden und Gesängen wird der abgelaufenen Fasnet gedacht, bis der Holzstoß angezündet wird, wo an einem Galgen eine große Strohpuppe (Hexe) unter Abbrennen von Feuerwerk verbrannt wird.

Referenzen

Stadtverwaltung, Postfach 1161, 72814 Trochtelfingen.Chronik von Pfarrer Friedrich Eisele.